Mehrfach attackiert: Anhänger von Gütersloher Straßenprediger in Brand

Gütersloh. In Gütersloh ist fast jeder schon einmal im Auto an Henning Heinrich Westrup vorbei gerauscht. Er ist so etwas wie der Missionar vom Straßenrand. Oft steht der stets adrett gekleidete Rentner mit Schlips, Hemd und Weste an den großen Straßenkreuzungen der B 61 und reckt dem Verkehr das weiß-blaue Schild entgegen, um seine christliche Botschaft zu verkünden: &bdquo;Jesus rettet ist meine Botschaft. Ich bin fast jeden Tag draußen, um sie den Leuten zu zeigen“, erzählt der 75-Jährige. Dabei bekommt es der Gütersloher auch mit Übergriffen und Attacken zu tun. Jetzt ist sein Pkw-Anhänger mit dem Schriftzug &bdquo;Jesus rettet“ angesteckt worden. Die Tat hat sich Samstagnacht, 14. Juni, gegen 23.55 Uhr ereignet. Da bemerken Zeugen, dass an der Gütsmerstraße der auf dem Grundstück eines leer stehenden Hauses abgestellte Anhänger in Brand geraten ist. Nachbarn alarmieren die Feuerwehr. Ein Einsatztrupp ist schnell vor Ort und löscht unter Atemschutz das Feuer. Gütersloher Anhänger ist schon mehrfach attackiert worden Doch der Anhänger wird schwer beschädigt und von der Plane mit der christlichen Botschaft bleibt nicht mehr viel übrig. &bdquo;Das ist ein Jammer“, klagt Henning Westrup: &bdquo;Der Anhänger war jetzt fünf Jahre im Dienst, aber er ist auch schon mehrmals attackiert worden.“ Nicht jedem gefällt die christliche Botschaft, die der gelernte OP-Pfleger (&bdquo;Ich habe nicht immer gepredigt“) unter das Volk bringt – Buße zu tun und Jesus Christus nachzufolgen. Das spürt der gebürtige Lübecker, der mit seiner Mission oft auch in den Fußgängerzonen von Gütersloh und Bielefeld unterwegs ist, immer wieder. Ungefähr vor zwei Jahren haben unbekannte Täter die Plane seines Anhängers aufgeschlitzt, als er ihn an der Marienfelder Straße abgestellt hatte. &bdquo;Ein Chirurg hätte den Schnitt nicht besser hinbekommen“, sagt Westrup und lächelt. Sein Glaube an das Gute bleibt unerschütterlich, daran ändert auch solche Taten nichts. Lesen Sie auch: Haller Gemeinde ist erschüttert: Unbekannte verwüsten besondere Beete Mehrere Zeugen melden sich bei der Polizei Beim Anhängerbrand von Samstagnacht begibt sich die Polizei noch vor Ort auf Spurensuche. Verdächtige Personen werden in der Umgebung zwar nicht mehr angetroffen. &bdquo;Doch es haben sich schon unmittelbar nach dem Brand mehrere Zeugen gemeldet“, berichtet Polizeisprecherin Katharina Felsch. Bei der Kripo wird jetzt ein Strafverfahren wegen Brandstiftung geführt. Es werden weitere Zeugen gesucht. Hinweise nimmt die Polizei Gütersloh unter Tel. 05241 8690 entgegen. Für Henning Westrup steht derweil fest, dass es sich bei den Flammen nicht um das Resultat eines ausgearteten Dumme-Jungen-Streichs handeln kann. Er vermutet: &bdquo;Das Feuer ist offenbar an der von der Straße abgewandten Anhängerseite gelegt worden. Es ging um die Botschaft, die bei einigen verhasst ist.“ Die Zahl der christenfeindlichen Angriffe nehme zu. &bdquo;Aber das ist ein Thema, über das ich nicht gerne spreche. Man wird schnell in eine Ecke gedrängt und ich möchte niemanden verletzten“, erklärt der Gütersloher, der sich selbst bezeichnet als &bdquo;evangelischer Christ, aber nicht in der Kirche“. Gütersloher ist auch schon angespuckt worden Seit rund 20 Jahren predigt der standfeste Mann mit dem Schild in Hand. Als es anfing, sei er beruflich in der Immobilienbranche tätig gewesen. &bdquo;Beim Bibellesen im Bett“ habe ihn die Erkenntnis erlangt, Gutes tun und dem Messias folgen zu müssen. Seitdem ist er bei Wind und Wetter unterwegs. Dabei haben auch die Attacken derer zugenommen, die ihm nicht wohlgesonnen sind. Es kommt mitunter zu Beschimpfungen und Pöbeleien. &bdquo;Man wird auch schon mal angespuckt oder es werden Gegenstände nach einem geworfen“, erzählt Westrup. Was er dann macht? &bdquo;Beten.“ Das würde helfen. Oder einfach weggehen. Mit seinem Anhänger, den er sich vor fünf Jahren für etwa 1.700 Euro angeschafft hat, sei er schon seit einiger Zeit nicht mehr so häufig unterwegs. &bdquo;Weil ich der Polizei nicht auf den Geist gehen möchte“, begründet es Henning Westrup: &bdquo;Die Beamten müssen schließlich immer kommen, wenn da was mit ist, und sie haben ja schon genug auf den Hörnern.“ Zahlt die Versicherung den Schaden? Nun will sich der Gütersloher mit der Versicherung in Verbindung setzen, damit der entstandene Schaden reguliert wird. Eine neue Plane liege ungefähr bei 80 Euro, der Aufdruck bei 300 Euro. Aber der Anhänger selbst ist schwer beschädigt, der Radkasten etwa völlig verschmort. Der Vorfall, von dem Henning Westrup am Sonntagnachmittag erfahren hat, gehe ihm unter die Haut. Seiner Meinung nach handele es sich um einen politischen Anschlag, der sich gezielt gegen die christliche Botschaft und seine Person richte. &bdquo;Es hätte viel mehr passieren können“, sagt der Gütersloher und deutet auf die Fassade der leerstehenden Immobilie an der Gütsmerstraße, Ecke Böhmerstraße. Der Eigentümer habe ihm erlaubt, seinen Anhänger dort abstellen zu dürfen. &bdquo;Nicht auszudenken, wenn das Feuer auf das Haus übergesprungen wäre.“ Durch einen solchen Übergriff will sich der Straßenprediger aber nicht davon abhalten lassen, seine Botschaft auch weiter zu verkünden.

Karsamstag - zwischen Konsum und Grabesruhe

Mehrtägige A1-Vollsperrung zwischen Ladbergen und Lengerich

Politik will stärker abschieben - doch in OWL scheitern Hunderte Versuche

Keine Entwarnung: Über 20 Betriebe von Vogelgrippe betroffen

Polizei-Ticker für den Altkreis Halle: Feuerwehr in Borgholzhausen im Einsatz In diesem Ticker finden Sie fortlaufend die wichtigsten Polizei-Meldungen, die den Altkreis Halle und die nähere Region betreffen.

Frau an Tankstelle in Gütersloh verbrannt: „Sie hatte keine Chance“ Im Prozess gegen Oleksandr K...