Kinder wollen dazugehören – warum das Handy dabei unverzichtbar ist

Gütersloh (mak). Was brauchen Kinder und Jugendliche, um glücklich aufzuwachsen? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine aktuelle Studie, die die Gütersloher Bertelsmann-Stiftung jetzt veröffentlicht hat. Befragt wurden dafür rund 1.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Die Ergebnisse zeigen: Soziale Teilhabe, also dazuzugehören, ist für sie von zentraler Bedeutung. Auf die Frage, was für ein gutes Leben am wichtigsten sei, nennt rund ein Drittel (32 Prozent) der 10- bis 15-Jährigen soziale Beziehungen zu Freundinnen und Freunden und Gleichaltrigen. Danach folgen die Beziehungen zur Familie, denen jeder fünfte Befragte den größten Stellenwert beimisst. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Smartphone. 53,8 Prozent der Befragten geben an, dass das Handy und mobiles Internet unverzichtbar für ein gutes Leben seien. Das &bdquo;JugendExpert:innenTeam“, eine Gruppe aus Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren, die ebenfalls an der Auswertung der Studie mitgearbeitet hat, ordnet die Aussage so ein: &bdquo;Wenn Jugendliche sagen, dass sie ein Handy brauchen, wird darüber oft diskutiert, als wäre es ein Luxusgut. Dabei sind sie längst unverzichtbar: für Kommunikation, Organisation und Sicherheit.“ Handys haben für Jugendliche emotionalen Wert Ohne Handy erfahre man nicht, ob das Training ausfällt, könne Hausaufgaben nicht digital erledigen oder bleibe von Gruppenaktivitäten ausgeschlossen. &bdquo;Aber es hat vor allem auch einen emotionalen Wert, speichern von Erinnerungen und persönlichen Momenten – ein wichtiger Teil des Lebens. Die Frage ist nicht, ob Jugendlicheein Handy brauchen, sondern, warum das immer noch infrage gestellt wird“, machen die jungen Experten deutlich. Doch auch das Thema Geld beschäftigt die jungen Menschen. Auch wenn die befragten 10- bis 15-Jährigen grundsätzlich sehr positiv in die Zukunft blicken, machen sie sich Gedanken um die eigene finanzielle Situation sowie die der Eltern. 46 Prozent von ihnen sorgen sich häufig oder manchmal darum, wie viel Geld die Familie hat. Rund die Hälfte gibt an, dass sie sich häufig oder manchmal Dinge nicht leisten konnten, die ihre Freunde und Freundinnen gekauft haben. Da sie für Aktivitäten im Freundeskreis überwiegend selbst aufkommen müssen, leiden ihre sozialen Kontakte bei Geldmangel am meisten. Denn dabei sein kostet Geld. Dabei decken sich die Bedürfnisse der jungen Menschen der Studie zufolge mit ihren finanziellen Prioritäten. Für neun von zehn Befragten ist es wichtig, Geld für Aktivitäten mit Freunden und Freundinnen zu haben. Es folgen &bdquo;angesagte Dinge“ wie Kleidung, Kosmetik und Technik (67 Prozent), Hobbys (61 Prozent) sowie Internet und Telefon (55 Prozent). .responsive23-jIQcc58YasRoImVA-bar-horizontal-jugendliche-mit-eigenem { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-jIQcc58YasRoImVA-bar-horizontal-jugendliche-mit-eigenem { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-jIQcc58YasRoImVA-bar-horizontal-jugendliche-mit-eigenem { padding-top: 142.86%; } } Kinder benennen ihre Bedürfnisse &bdquo;Kinder und Jugendliche können ihre Bedarfe klar und differenziert benennen. Gemeinsame Aktivitäten mit Freunden und Mitschülern stehen für sie an oberster Stelle. Unterstützungsleistungen müssen es ihnen daher auch ermöglichen, am sozialen Leben teilzuhaben. Nur die Existenz abzusichern, ist zu wenig“, sagt Antje Funcke, Expertin der Bertelsmann Stiftung für Familienpolitik, mit Blick auf Sozialleistungen wie beispielsweise das Bürgergeld und Bildungs- und Teilhabeleistungen. Die Autoren der Studie fordern darum, die hohen Bedarfe nach sozialer und digitaler Teilhabe in Zukunft bei existenzsichernden Leistungen für Kinder und Jugendliche zu berücksichtigen. Da Kinder und Jugendliche ein starkes Bedürfnis nach Teilhabe auch im schulischen Umfeld thematisieren, sollen sie auch bei der Wahl von Arbeitsmethoden und Lerninhalten in Zukunft mehr mitbestimmen. So könne den Studienautoren zufolge ein glückliches Aufwachsen gelingen.

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