Bielefeld. Die meisten Bielefelder kennen ihn als Inhaber der „Kocherei“, Fußballfans kennen ihn als Arminia-Koch. Nebenbei ist Fred Breipohl aber noch in ganz Europa für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) unterwegs: Der Gastronom sorgt nicht nur bei Bielefelds Bürgern für volle Mägen, sondern auch bei der U19 Fußball-Nationalmannschaft.
„Die Fußball-Welt ist klein“, sagt der bekannte Gastronom. Vor einigen Jahren reiste er als Aushilfskoch mit nach Tschechien, um die damaligen U18-Fußballer zu bekochen. Seit 2022 kümmert er sich im Wechsel bei der U18 und U19 um die Verpflegung. In diesem Jahr ist er Mannschaftskoch der U19, die sich gerade für die Europameisterschaft qualifiziert hat.
Die Arbeit beim DFB unterscheide sich stark von der klassischen Gastronomie, erzählt er. Breipohls Aufgaben sind mehr von Organisation und Planung geprägt, anstatt von eigentlichem Kochen – dennoch schwingt er ab und zu den Kochlöffel, wenn ein weiteres Paar Hände benötigt wird. An Spielorten arbeitet er eng mit Hotelköchen und Caterern zusammen, gibt Ernährungspläne weiter und sorgt dafür, dass die Pläne auch passend umgesetzt werden. Fehlt eine Zutat, geht er sie besorgen. „Essensbeschaffung ist in manchen Ländern anders“, erzählt er.
Gesunde Alternativen für Fußballer
Gerade im Leistungssport sei Essen wichtig, sagt Breipohl. Denn die Spieler verbrennen während des Trainings und der Spiele eine große Menge Kalorien. „Das Essen muss protein- und kohlenhydratreich sein“, erklärt der Mannschaftskoch.
Vor allem Reis, Kartoffeln, Fisch oder helles Fleisch stehe auf dem Speiseplan der Junioren. Und Nudeln: „Die gibt es allen Formen und Farben“, sagt der Kocherei-Chef. Oft gehe es aber auch darum, eine gesunde Alternative zu Gerichten zu finden, die die Spieler kennen und lieben. „Dann gibt es halt Buchweizen-Pfannkuchen statt belgischer Waffeln“, erzählt der Bielefelder.
Aber nicht nur für das körperliche Wohlergehen sei gutes Essen wichtig, sagt Breipohl. Sondern auch für die Moral: Selbst wenn das Ergebnis des Spiels gut war – sind die Mahlzeiten schlecht, bleibe das der Mannschaft im Gedächtnis. Bei den Spielen schaue er natürlich zu. „Ich fahre aber bei Abpfiff sofort zurück, damit das Essen passend fertig ist.“
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Bielefelder Koch bereist verschiedene Länder
Besonders schätzt Breipohl, dass er durch seinen Einsatz als U19-Mannschaftskoch viel reisen kann. „Das ist der Hauptgrund, warum ich das mache“, sagt der Bielefelder. „Es ist aber auch mega anstrengend.“ Etwa zwei Wochen am Stück ist er jeweils mit dem DFB unterwegs, dazwischen widmet er sich seinen Restaurants und Cateringunternehmen.
Mit dem DFB hat er schon viele deutsche Städte besucht, war aber auch schon in Belgien, Tschechien, Rumänien, der Schweiz und in Andorra unterwegs. Und auch Fußball-VIPs konnte er als U18- und U19-Koch schon einige treffen, zum Beispiel den ehemaligen Nationalspieler und Teamchef Rudi Völler oder U21-Trainer Antonio di Salvo.
Zu den kommenden Spielen der U19-Europameisterschaft reist der Kocherei-Chef jedoch nicht mit. Denn zu dieser Zeit wird er bereits als Caterer für eine Sportveranstaltung unterwegs sein. „Das ist leider schade“, sagt er.