Bielefeld. Es ist eine schreckliche Tat, die sich in den frühen Morgenstunden des Donnerstags im Stadtbezirk Sennestadt abgespielt haben muss. Gegen einen 82-jährigen Mann wird nun wegen Mordes an seiner Ehefrau (78) ermittelt. Es ist 6 Uhr, als der 82-Jährige den Notruf der Polizei wählt. Der Leitstelle gegenüber gibt er an, seine Ehefrau erwürgt zu haben. Sofort macht sich ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Polizei und Rettungsdienst auf den Weg zum Einsatzort an der Travestraße, einer Verbindungsstraße zwischen Elbeallee und Rheinallee. In der Wohnung lässt sich der Mann laut Polizeiangaben ohne jeglichen Widerstand festnehmen. Sofort kümmern sich Rettungskräfte um die im Bett liegende Frau. Doch für sie kommt jede Hilfe zu spät: „Der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen“, berichtet Fabian Rickel, Sprecher der Polizei Bielefeld. Richter erlässt Haftbefehl wegen Mordes gegen Bielefelder Als Todesursache stellen die Ermittler „Gewalteinwirkung gegen den Hals“ fest. Für den Mann geht es kurz darauf mit dem Streifenwagen aufs Polizeipräsidium. Am Nachmittag erfolgt eine Vorführung bei einem Haftrichter, der wenig später einen Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes erließ. Es ist eine Tat, die viele Fragen aufwirft: Was genau passierte in der Wohnung im ersten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses? Mit dieser Frage beschäftigt sich ab sofort die Bielefelder Mordkommission „Trave“ unter der Leitung von Kriminalkommissarin Julia Berg. Stundenlang sichern am Donnerstagmorgen Beamte in weißen Schutzanzügen Spuren in der Wohnung des gepflegten Mehrfamilienhauses, das sich gegenüber des Ost-West-Grünzugs und dem Sportbad Sennestadt befindet. Während die Spurensuche innerhalb der Wohnung läuft, befragen Kräfte der Kriminalpolizei die Nachbarn des Ehepaares. Auch der ermittelnde Staatsanwalt Veit Walter verschaffte sich am Donnerstag einen Überblick am Tatort, einem Haus mit insgesamt achtzehn Wohnungen. Schüsse in Bielefeld: Opfer im Koma – Prozess geht Dienstag weiter Motiv für Tötungsdelikt in Bielefeld bislang völlig unklar Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Generationenquartier. Neben vielen älteren Menschen sollen dort auch Personen mit Behinderungen leben, die teilweise dauerhaft und teils ambulant gepflegt würden. An der Stelle des Wohnquartiers stand dort bis 2015 die Adolf-Reichwein-Schule. Bislang ist das Tatmotiv völlig unklar. Ob der Mann in einer ersten Vernehmung schon etwas zur Tat ausgesagt hat, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Seit Donnerstagnachmittag sitzt er wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Der beschuldigte Rentner hat laut Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft bisher eine weiße Weste und ist nicht polizeibekannt. Eine Nachbarin beschreibt den 82-Jährigen gegenüber den Beamten als einen bislang wunderbaren Menschen. 📱 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK