Zerstörter Bauernhof

Update nach Großbrand in Melle: Tierschützer erstatten Strafanzeige

Ein Feuer zerstört ein landwirtschaftliches Anwesen in St. Annen. Personen kommen nicht zu Schaden, allerdings sterben sechs Tiere. Jetzt schaltet sich die Tierrechtsorganisation Peta ein.

Die Nachlöscharbeiten auf dem Hof im Nachbarort von Spenge zogen sich bis in den Samstagabend hinein. | © Feuerwehr Melle

22.01.2025 | 22.01.2025, 13:49

Melle. In der Nacht zu Samstag, 18. Januar, ist es auf einem Bauernhof im niedersächsischen St. Annen (Stadt Melle) zu einem verheerenden Großbrand gekommen. Ein Gebäude, das sowohl als Stall als auch als Wohnbereich genutzt wurde, stand aus bislang ungeklärter Ursache in Flammen. Die Feuerwehr beziffert den Gesamtschaden auf rund 700.000 Euro.

Bei dem tragischen Unglück sind keine Personen, aber mehrere Hoftiere umgekommen. Aus diesem Grund hat das verheerende Feuer jetzt auch ein juristisches Nachspiel. Denn die Tierrechtsorganisation Peta erstattete Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück.

Peta begründet in einer Pressemitteilung: „Da sich im Verlauf des Brandes extreme Flammen bildeten, gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass in dem Stall leicht brennbares Material gelagert wurde. Noch immer sind unzureichende Brandschutzmaßnahmen ein häufiger Grund dafür, dass Tiere in Ställen qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen. Jährlich sterben so zehntausende Tiere bei Stallbränden, weil die gesetzlichen Vorgaben mangelhaft sind. Die Tierrechtsorganisation dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, sowie allen Helfenden, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.“

Rund 120 Feuerwehr-Kräfte im Einsatz

Das Ehepaar, das den Hof bewohnt, hatte in der Nacht zu Samstag den Brand bemerkt und umgehend die Feuerwehr alarmiert. Auch Nachbarn – darunter Personen aus dem ostwestfälischen Raum – hatten den hellen Flammenschein gesehen und die Feuerwehr benachrichtigt. „Wir wurden gegen 1.20 Uhr alarmiert“, erklärte Keano Neumann, Pressesprecher der Feuerwehr Melle. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand das Gebäude bereits in Vollbrand.

Das Gebäude brannte vollständig nieder. - © Feuerwehr Melle
Das Gebäude brannte vollständig nieder. (© Feuerwehr Melle)

Die Bewohner konnten sich rechtzeitig ins Freie retten und blieben unverletzt. Allerdings blieben Geld, wichtige Dokumente und persönliche Dinge im Gebäude zurück. Für sechs Tiere – drei Kühe und drei Schweine – kam jede Hilfe zu spät. Auch landwirtschaftliche Maschinen wie der Traktor und Pferdeanhänger, die essenziell für den Alltag auf dem Hof waren, wurden zerstört.

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Die Löscharbeiten dauerten bis in den Samstagabend hinein. Insgesamt waren rund 120 Einsatzkräfte beteiligt. Nach Abschluss der Löscharbeiten übergab die Feuerwehr die Brandstelle an die Polizei, die nun die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hat. Die genaue Ursache des Feuers ist weiterhin unklar. Die Feuerwehr taxiert den Schaden auf rund 700.000 Euro.

Überwältigende Resonanz auf Spendenkampagne

Unterdessen initiierte der Sohn der Familie eine Spendenkampagne, weil er am Tag danach feststellte, dass die Maschinen durch die Hausratversicherung lediglich unterversichert waren und nicht ersetzt werden können.

Mit seiner Spendenaktion auf der Plattform „GoFundMe“ bittet er die Öffentlichkeit um Unterstützung. „In dieser unfassbar schweren Zeit zählt jeder Cent, um die dringendsten Dinge in den ersten Tagen zu sichern und einen Neuanfang zu ermöglichen“, schreibt er in seinem Aufruf: „Deshalb bitten wir um eure Hilfe. Jede noch so kleine Spende hilft dabei, den Verlust zu bewältigen und einen ersten Schritt in eine neue Zukunft zu gehen.“

Bereits in den ersten Tagen war die Resonanz überwältigend. Rund 45.000 Euro sind bisher zusammengekommen. Wer helfen möchte, findet alle Informationen zur Spendenkampagne hier.