Unternehmen Claas aus dem Kreis Gütersloh sucht nach Diesel-Alternativen

Harsewinkel. Wer schon einmal neben einem Traktor gestanden hat, wenn dessen Maschine gestartet wird, weiß, dass der Dieselmotor eines solchen gut und gerne 15.000 Kilogramm schweren Fahrzeuges mit seinen fast 500 PS Leistung nicht nur laut klopfend seine Arbeit aufnimmt, sondern zeitgleich auch dunkle Abgaswolken aus dem Auspuff in Richtung Himmel schießt. Dass der Harsewinkeler Landmaschinenhersteller Claas nicht nur vor diesem Hintergrund längst daran arbeitet, für seine Fahrzeuge Alternativen zum fossilen Kraftstoff Diesel anbieten zu können, liegt nahe. &bdquo;Claas arbeitet aktiv in der Forschung und Entwicklung, um für die jeweilige Anwendung spezifisch die passende, das heißt nachhaltigste, praktikabelste und für Landwirte wirtschaftlichste Lösung anbieten zu können“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Keine Frage: Landmaschinen gehören zu den anspruchsvollsten Fällen bei der sogenannten Dekarbonisierung, also der Verringerung von CO2-Emissionen (Kohlendioxid) beim Betrieb der schweren Fahrzeuge, mithin der Umstieg von fossilen Energieträgern auf alternative Kraftstoffe. &bdquo;Alternativen zum fossilen Diesel wie Wasserstoff und Biokraftstoffe erlauben einen Betrieb mit verringertem CO2-Fußabdruck“, sagt Unternehmenssprecher Marc Suchy. Hauptakteur in einem Forschungsprojekt zu Wasserstoffmotoren Claas setze sich hierbei für einen technologieoffenen Einsatz aller klimafreundlichen Antriebsarten ein. &bdquo;Im Fokus stehen sowohl batterieelektrische Systeme für den Betrieb in Hofnähe als auch alternative Kraftstoffe für schwerere Maschinenklassen“, so Claas weiter. Dass Claas einer der Hauptakteure in einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz initiierten Forschungsprojekt zum Einsatz von Wasserstoffmotoren in der Landwirtschaft ist, ist also kein Zufall. Weitere bekannte Namen aus Industrie und Forschung in dem breit aufgestellten Konsortium sind etwa Deutz, Mahle, Liebherr, Castrol, Umicore, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) oder die Technische Universität Braunschweig. &bdquo;Das Gesamtvorhaben wird mit 5,1 Millionen Euro gefördert und vom TÜV Rheinland unterstützt“, berichtet Marc Suchy. Lesen Sie weiter: Claas beschließt umfassende Umstrukturierung Wasserstoffmotoren hätten, so Claas, aufgrund ihrer Effizienz, Robustheit und geringen Emissionen viele Vorteile, die vor allem beim Betrieb von Land- und Baumaschinen zum Tragen kommen. Während des Projekts würden darum zum einen Offroad-Einsätze in Fahrzeugkonzeptstudien durchgeführt und analysiert. Zudem soll am Prüfstand getestet werden, wie mit den Abgasen der mit Wasserstoff betriebenen Motoren umgegangen werden kann. Und auch die Auswirkungen des Wasserstoffs auf das Material und den Verschleiß im Motor werden unter die Lupe genommen. Der Grund: Die Anforderungen an die Robustheit seien extrem groß. Claas hat bereits auf Biodiesel umgerüstet Doch das ist noch nicht alles. Außer mit dem Thema Wasserstoff beschäftigt sich Claas auch mit HVO-Diesel (Biodiesel) sowie batterieelektrischen Antrieben. Bereits vor einem Jahr hat das Unternehmen sämtliche Claas-Landmaschinen für den Betrieb mit Biodiesel, das deutlich weniger CO2-Emissionen als fossiler Diesel verursacht, umgerüstet. Und auf der Agritechnica in Hannover, der größten Agrartechnik-Messe der Welt, stellten die Harswinkeler 2023 ein batterieelektrisches Konzept für den Scorpion-Teleskoplader vor. Lesen Sie weiter: Claas investiert 60 Millionen Euro - das steckt dahinter &bdquo;Der Schlüssel für eine erfolgreiche Dekarbonisierung ist, die passende Technologie für die jeweilige Anwendung zu finden“, zieht Claas-Technikvorstand Martin von Hoyningen-Huene ein Zwischenfazit. Batteriebetriebene Landmaschinen mit kleinerer Leistung würden ihren Platz bei hofnahen Einsätzen finden, Verbrennungsmotoren mit Biokraftstoffen dagegen bei höheren Leistungen eine wichtige Rolle spielen. &bdquo;Natürlich beschäftigen wir uns in der Forschung auch mit weiteren Alternativen“, sagt Martin von Hoyningen-Huene und meint damit unter anderem eben auch den Wasserstoffantrieb.

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