Bielefeld. Rebecca Schirge ist in der Welt zuhause. Die 38-jährige Redakteurin schreibt auf ihrem Reiseblog „Rebeccas Welt – Die Poesie des Reisens" über Yoga-Urlaub auf Mallorca, Glamping am Walensee in der Schweiz oder einen Roadtrip durch Neuseeland. Sie kennt sich aber auch in der Region verdammt gut aus – weshalb der „DuMont"-Buchverlag bei ihr anfragte, ob sie nicht für die Reihe „52 kleine und große Eskapaden in..." über Ostwesfalen-Lippe schreiben wolle. „Das hat mich natürlich riesig gefreut", sagt Schirge. „Ein Buch zu schreiben war immer ein Traum."
Vor zwei Jahren war das. Schirge fand einen Co-Autoren, mit dem sie sich die Touren aufteilen wollte. Denn 52 Wanderungen innerhalb eines Jahres für einen alleine sei schon etwas viel, sagt sie. Denn Schirge hat auch noch andere Jobs.
Das Projekt schien zunächst gestorben
Doch der Kollege sprang kurzfristig ab. Das Projekt schien gestorben, aber Schirge fiel spontan ihre ehemalige Kollegin Ann-Christin Meermeier (38) ein, die gerade in Elternzeit war – und auch liebend gerne wandert.

Die beiden entwickelten Ideen, steckten 52 Routen ab und legten los. Auch Fotos sollten sie schießen. „Für jeden Beitrag etwa sechs unterschiedliche Motive." Die Anforderungen an die beiden Bielefelderinnen waren hoch: Sie sollten nicht auf ausgelatschten Pfaden unterwegs sein, sondern auch ganz neue Ansätze haben – mal mit dem Kanu oder auch dem Mountainbike. Etwas ganz Neues für Meermeier. „Ich hatte vorher schweißnasse Hände", sagt Meermeier.
Ein Jahr hatten beide Zeit

Am Ende sei es eine super Erfahrung gewesen. Und auch die Länge der Touren sollte variieren: Vier-Stunden-Wanderungen, Tagestouren und Mini-Urlaube sollten ins Buch. Auch die komplette Region sowie die Jahreszeiten sollten abgedeckt werden. „Je besser wir im Thema waren, desto mehr Touren haben wir entdeckt", sagt Schirge.
Ein Jahr hatten die beiden Zeit. Rebecca Schirge als Freiberuflerin konnte sich die Zeit gut einteilen und auch mal auf sonnige Tage warten. Für Ann-Christin Meermeier war es da etwas schwieriger, denn sie musste sich natürlich auch um ihren kleinen Sohn Felix kümmern. 52 Touren in einem Jahr – ein ganz schöner Batzen, aber die beiden haben es geschafft. „Ich war abends oft total fertig", sagt Meermeier. Schön sei es trotzdem gewesen.
Touren ziehen sich durch ganz OWL
Bis auf eine Tour waren die beiden immer getrennt unterwegs, Meermeier nahm oft ihre Familie mit, Schirge auch mal ihre Mutter oder Freunde. „Das waren alles total schöne Tage", sagt Schirge. „Wir haben so viel Neues entdeckt."
Die Touren ziehen sich durch ganz OWL. So wanderten die beiden auf dem Schmetterlingspfad in Willebadessen, oder im Weserbergland. „Das war wie Urlaub, ich konnte den Alltag komplett hinter mir lassen", sagt Schirge. Auch bekannte Orte sind dabei, wie etwa die Externsteine in Horn-Bad Meinberg, aber mit überraschendem Zugang.
232 Seiten sind es geworden
Die Region habe auf jeden Fall auch noch viel Potenzial, sagt Schirge. „An so mancher Strecke hätten wir uns ein nettes Café gewünscht." Auch ein Baumhaushotel gebe es hier nicht.
Das Buch sei nicht nur für Touristen, sondern auch für diejenigen gut geeignet, die in der Region wohnen und sie neu entdecken wollen. Oder als Geschenk für neu Zugezogene oder neue Mitarbeiter. „Da ist für jeden was dabei."
Herausgekommen sind 232 Seiten. Im Frühjahr soll es erscheinen, es kann aber schon jetzt im Buchhandel oder online vorbestellt werden. Rebecca Schirge und Ann-Christin Meermeier haben jedenfalls Blut geleckt. „Wir könnten noch einen zweiten Teil schreiben", sagt Schirge.