Bielefeld. Dass Bielefeld „Corona" noch nicht überstanden hat, zeigen drei Fälle aus den vergangenen Tagen. Erst der Tönnies-Skandal mit infizierten Werksarbeitern auch in Bielefeld. Dann der Corona-Ausbruch bei einer Verlobungsfeier. 26 Personen haben sich in diesem Zusammenhang angesteckt; Kontaktpersonen müssen in Quarantäne, Kitagruppen wurden geschlossen. Und jetzt erwischt es auch die Bielefelder Polizei. Drei Polizeibeamte der Einsatzhundertschaft wurden positiv getestet.
Die Polizisten hatten ihren Dienst am 10. Juli gemeinsam versehen, teilt Sprecherin Sonja Rehmert auf Anfrage mit. Mehrere Kontaktpersonen aus der Einsatzhundertschaft und der Polizeiwache Ost befinden sich deshalb aktuell nicht im Dienst. Sie werden ebenfalls auf das Coronavirus getestet. Unklar ist, ob es einen Zusammenhang zu der Verlobungsfeier gibt, an der vor einigen Tagen 30 Menschen teilgenommen hatten. 26 sind inzwischen infiziert. Die Polizei prüfe die Infektionsketten. Ein Zusammenhang konnte laut Rehmert bislang nicht bestätigt werden. Nach Informationen der Lokalredaktion soll jedoch mindestens einer der jetzt infizierten Beamten an genau dieser Verlobungsfeier teilgenommen haben.
Wie viele Polizeibeamte jetzt in Quarantäne müssen, teilt die Sprecherin nicht mit. Die Polizei sei in der Lage, die Personallücken flexibel zu schließen und handlungsfähig zu bleiben, um die öffentliche Sicherheit in Bielefeld zu gewährleisten, so Rehmert.
Keine weiteren Erkrankungen bekannt
Aus gut unterrichteten Kreisen ist zu hören, dass Kollegen der Hundertschaft aus ihrem Urlaub angefordert wurden, um auf die Situation reagieren zu können. Die Lage wird als stressig und angespannt beschrieben, da die Mitglieder aktuell viele Einsätze im Kreis Gütersloh verrichten müssen, um im Zuge des Tönnies-Skandals Demos zu begleiten und die Quarantäne der Werksarbeiter zu kontrollieren. Die Behörde hat nach Bekanntwerden der drei Corona-Fälle innerhalb der Einsatzhundertschaft eine Reihentestung vorgenommen. Bislang habe es keine weiteren bestätigten Erkrankungen gegeben, so Rehmert.