
Gütersloh. Die To-do-Liste, die am Eingang zum Büro des Bambis hängt, ist lang. Doch alle Punkte sind abgehakt. Ob das Streichen des Foyers, das Ausbessern der Eingangstüren, die Reparatur der Schaufenster oder das Installieren von Spuckschutzwänden am Verkaufstresen: alles fertig. Schließlich hatte man zehn lange Wochen Zeit dafür. So lange war das Programmkino an der Bogenstraße wegen der Corona-Pandemie geschlossen. An diesem Samstag öffnet es wieder. Allerdings unter entsprechenden Hygienebestimmungen.
Wie diese aussehen, war lange nicht klar. Erst vor wenigen Tagen hatte die Landesregierung Details bekannt gegeben. Darunter als eine der wichtigsten: die Abstandsregeln. In der Schweiz und in Österreich genügt im Kino ein Meter Abstand. Darauf hatte auch das Bambi gehofft. „Die Multiplexe haben nur 90 Zentimeter Reihenabstand. Unsere Sitzreihen haben 1,25 Meter, wir hätten somit jede Reihe nutzen können", sagt Bambi-Mitarbeiterin Ulrike Schüler. Daraus wird nun nichts. Jede zweite Reihe muss frei bleiben.
Shawn das Schaf 2 – Ufo-Alarm (15.30 Uhr)
Lassie – Eine Abenteuerliche Reise (15.30 Uhr)
Nur die Füße tun mir leid (17.30 Uhr)
Die Känguru-Chroniken (17.30 Uhr)
La Verité – Leben und Lügen lassen (20 Uhr)
Little Women (20 Uhr)
Montag, 1. Juni
La Verité – Leben und Lügen lassen (20 Uhr)
Little Women (20 Uhr)
Little Women (20 Uhr)
- Das ganze Programm gibt es unter www.bambikino.de
Saalordner behalten Abstand in Auge
Wie viele Besucher im großen Saal mit seinen 165 Plätzen um im kleinen Saal, dem Löwenherz mit 90 Plätzen, hineinpassen, hängt auch davon ab, in welcher Gruppengröße die Besucher kommen. Denn zwei Haushalte mit bis zu zehn Personen dürfen sich nun in der Öffentlichkeit aufhalten.
„Wir werden den hinteren Bereich der beiden Kinosäle für Pärchen mit entsprechenden Abständen blockieren, größere Gruppen können dann frei im vorderen Bereich Platz nehmen", sagt Ulrike Schüler. Zudem wird es Saalordner geben, die beim Betreten der Säle behilflich sind, dass sich die Besucher nicht zu nahe kommen.

Ansonsten gelten die üblichen Hygieneschutzbestimmungen. Ab der Eingangstür, wo auch ein Desinfektionsfläschchen für die Hände steht, sorgen aufgeklebte Bodenstreifen dafür, vor der Kasse Abstand zu halten. Vor dem Kino muss jeder Besucher selbst dafür sorgen. Drinnen gilt Maskenpflicht bis zur Einnahme des Platzes. Außerdem werden die Zuschauer in einem Einbahnstraßen-System in und aus den Saal geleitet, so dass man sich möglichst wenig begegnet. Wird während der Filmvorführung die Toilette aufgesucht, gilt wieder: Maske auf. Platzgenaue Ticket-Buchungen sind nicht möglich. „Ein solches Kassensystem ist für unser Kino zu teuer", sagt Christian Groteheide. Reservierungen können dennoch per Mail vorgenommen werden. Getränke und Snacks können wie üblich erworben werden.
„Wir hoffen sehr, dass sich das rechnet"
„Der Aufwand ist höher, die Einnahmen sind geringer", fasst Ulrike Schüler zusammen, was die Kinobetreiber erwartet. „Wir hoffen sehr, dass sich das rechnet." Man sei dank Förderungen und Kurzarbeit recht gut durch die Krise gekommen. Nun müsse man sehen, wie in Zeiten der Lockerung das Publikum die Möglichkeit wahrnehme, wieder ins Kino zu gehen. „Wir hoffen auf den Filmhunger unserer vielen Stammbesucher", so Christian Groteheide. Die Unterstützung, etwa durch Kauf von Gutscheinen, sei groß.
Wie groß die Sympathie fürs kleine Kino nebenan ist, stellte das Bambi fest, als der Youtuber Fynn Tiemann kürzlich seinen ersten Langfilm gestreamt hat. Dessen vor allem jugendliche Zuschauer hatten die Möglichkeit anzugeben, in welchem Kino sie diesen Film eigentlich angeschaut hätten. Rund 250 hätten das Bambi angegeben. Diesem Vertrauen begegnet das Bambi mit der Programmvielfalt, für die es regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet wird. Und ist damit, da das Cinestar an der Kaiserstraße (noch) geschlossen hat, in Gütersloh konkurrenzlos.
Links zum Thema