Der Tierpark Olderdissen hält dem Erlebnisdruck der Besucher nicht stand

Im Johannistal und auf dem Parkplatz stauen sich die Fahrzeuge, es bilden sich lange Menschenschlangen vor dem Eingang. Auch gibt es Probleme mit dem Mindestabstand.

Die Wege für die Besucher sind mit Blick auf die Abstandsregeln genau gekennzeichnet. Doch bei einem solchen Besucheransturm war es schwer, alles umzusetzen. | © Wolfgang Rudolf

18.05.2020 | 19.05.2020, 11:36

Bielefeld. Es ist das erste Wochenende in der Corona-Krise, an dem der Tierpark Olderdissen wieder geöffnet hat. Zufahrtsstraßen und Parkmöglichkeiten im Johannistal halten dem Erlebnisdruck der Bielefelder nicht stand. Am frühen Nachmittag verstärken Kräfte des Ordnungsamtes das Tierpark-Team, um die Fahrzeugflut zu bändigen. Die Bielefelder werden gebeten, auch in den kommenden Tagen entfernt zu parken und die letzten Meter zu Fuß zu gehen. Ab 16.30 Uhr wurde am Sonntag die Zufahrt auf den Parkplatz gesperrt.

Maximal 1.000 Besucher gleichzeitig

Tierpark-Chef Herbert Linnemann schaut besorgt auf die Massen, die eigentlich nicht mit denen vergleichbar sind, die an einem normalen Wochenende in den Tierpark strömen. "Aber die neuen Bedingungen geben diese Kapazitäten nicht her", sagt er. Um 10 Uhr hatte Olderdissen seine Pforten geöffnet, danach hatte sich der Besucherstrom stetig erhöht. Bis 15 Uhr hatten bereits 2.700 Menschen den Tierpark besucht. Da aber aktuell bis 18 Uhr maximal nur 1.000 Besucher gleichzeitig in den Park dürfen, bildeten sich auf dem Parkplatz lange Schlangen. Dort sind auch nur noch 300 und nicht mehr 450 Fahrzeuge zugelassen.

Tierparkleiter Herbert Linnemann hat das Geschehen im Park im Blick. - © Andreas Zobe
Tierparkleiter Herbert Linnemann hat das Geschehen im Park im Blick. (© Andreas Zobe)

Einer raus, einer rein

Auf der Dornberger Straße und auf der Zufahrt zum Parkplatz stauten sich in der Folge die Fahrzeuge. Auch auf dem Parkplatz musste das Ordnungsamt eingreifen, da einige Besucher ihre Autos auf den Zufahrtswegen des Parkplatzes abstellten, obwohl es noch freie Plätze gab. Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts waren an den Eingängen positioniert und stimmten sich ab. Erst, wenn Besucher den Park verließen, wurden neue Besucher hinein gelassen, um die Maximalzahl von 1.000 nicht zu überschreiten. Die Warteschlange ging in der Hochphase vom Haupteingang bis zum äußersten Ende des Parkplatz. Ein Besucher, der kurz vor dem Einlass war, berichtete, dass er seit rund 20 Minuten warte. Die Besucher werden gebeten, sich nicht länger als drei Stunden im Tierpark aufzuhalten.

Herbert Linnemann appelliert an alle Besucher, selbst auf die Einhaltung der Abstandsregeln zu achten. Am Samstag waren nach seinen Worten rund 3.500 Besucher in Olderdissen, Sonntag sah es ähnlich. An normalen Tagen kommen zu Spitzenzeiten doppelt so viele Menschen.

Gerücht: Besucher klettern über neue Zäune

Im Tierpark selbst, so dessen Leiter, sei es ruhig und friedlich, die Menschen seien insgesamt besonnen. Das Gerücht, Besucher seien über die neu aufgestellten Zäune geklettert, um auf diesem Weg schneller hinein zu gelangen, kann er nicht bestätigen. Zumindest habe er eine solche Situation selbst nicht mitbekommen. Wenn doch, so Linnemann, sei ein solches Handeln aber die Ausnahme.