Wirtschaft in Versmold

Deshalb schwärmen drei Jubilare vom Familien-Unternehmen in Versmold

Das Versmolder Traditions-Unternehmen Taake befindet sich auf Wachstumskurs. Auch dank drei treuer Mitarbeiter. Aber Ehrentage wie diese scheinen in Gefahr.

Friedhelm Taake (l.) und Mario Taake (r.) ehren die langjährigen Mitarbeiter Detlev Rahmann (v. l.), Melanie Stadie und Gerd Klemt. | © Andre Schneider

Andre Schneider
05.08.2025 | 05.08.2025, 15:11

Versmold. Der 1. August 2025 ist ein Feiertag beim Versmolder Unternehmen Taake. Der alteingesessene Familienbetrieb um Firmenchef Mario Taake darf drei langjährige Mitarbeiter ehren. Karosseriebauer Gerd Klemt (45 Jahre), die beiden Renovierungs-Fachleute Detlev Rahmann (40) und Melanie Stadie (30) sind Urgesteine in dem Unternehmen. Aber solche Festtage könnten in den kommenden Jahrzehnten seltener werden.

Ja, das Unternehmen Taake ist „stetig auf Wachstumskurs“, wie Mario Taake untermauert. Erst vor Kurzem weihte der Betrieb seinen neuen Standort im Versmolder Gewerbebetrieb ein. Die Geschäftsbereiche sind unlängst vom reinen Malerbetrieb hin zum Dienstleister im Bereich Kfz-Lackierungen und Baumfällungen erweitert worden. Treue Mitarbeiter tragen die Firmenphilosophie und sorgen für hohe Qualität.

Aber es fehlt an Nachwuchs. „In diesem Jahr konnten wir keinen Auszubildenden einstellen“, sagt Taake. Schon in den vergangenen Jahren habe es nur wenige Bewerbungen gegeben. Das ist schade. „Das Handwerk ist heute wirklich gut bezahlt und die Arbeitsplätze sind attraktiv“, unterstreicht der Firmenchef. Den Wandel hin zu wenigen Bewerbungen hat auch Senior Friedhelm Taake bereits beobachtet. Die beiden werben für Handwerksberufe. Welche Vorteile diese haben, können die drei Jubilare aus eigener Hand berichten.

Familien-Unternehmen in Versmold bietet gute Bedingungen

„Die Arbeitszeiten sind für Familien super“, sagt Melanie Stadie. Beginn: 7.30 Uhr, Ende 17 Uhr. Verlässlich, jeden Tag. „Ich war lange alleinerziehend. Das hat mir sehr geholfen“, unterstreicht die Maler-Gesellin. Noch viel wichtiger findet Gerd Klemt, seit 45 Jahren beim Versmolder Unternehmen in Lohn und Brot, die Tätigkeit an sich. „Man sieht abends, was man gemacht hat“, sagt der Fahrzeuglackierer. Er unterstreicht zudem das gute Arbeitsklima bei Taake.

Das kann auch Detlev Rahmann bestätigen. Er hält dem Familienbetrieb seit 40 Jahren die Treue. „Man fährt morgens immer noch gerne hier hin. Sonst hätte man es wohl nicht so lange durchgehalten.“ Die drei haben sich im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt. Mussten sie auch. Denn: „Die Anforderungen der Kunden sind höher geworden“, hat Klemt beobachtet. Heute seien die Kunden des Unternehmens kritischer, würden genau hinsehen. „Kundenzufriedenheit ist aber das Wichtigste“, sagt Melanie Stadie. Zufriedenheit beim Endabnehmer – das ist für die drei Jubilare eine große Anerkennung.

Und manchmal gibt es auch die Aufgaben, die besonders viel Spaß machen. Vor allem Gerd Klemt blieben aus den vergangenen Jahren einige in Erinnerung. Da sind zum Beispiel Schuhe für ein Schützenfest. Es gab das Modell nicht in der passenden Farbe. Klemts Aufgabe: Die hochhackigen Damen-Treter neu lackieren. Ein skurriler Auftrag, der durchaus in Erinnerung bleibt – und nicht zuletzt aufgrund des Triumphes von Firmenchef Mario Taake beim Versmolder Schützenfest umso präsenter. Taake holte jüngst den Adler herunter und wurde Versmolds neuer Schützenkönig.

Davon schwärmen Mitarbeiter aus Versmold

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Noch mehr schwärmt Gerd Klemt, nach Feierabend passionierter Fußballer und laut eigener Aussage durch und durch Familienmensch, von einem alten Fahrzeug: ein Cadillac. Das Auto sollte eine neue Speziallackierung erhalten. Klemt dokumentierte seine Arbeitsschritte auf Fotos. Vom Entfernen des alten Lacks bis zur Fertigstellung. Das Auto kam optisch fast wie neu daher. „Das macht einen schon stolz“, sagt er.

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Ähnlich ambitionierte und interessante Projekte verwirklichten auch die beiden Maler Melanie Stadie und Detlev Rahmann. Aber wie sieht es bei den Fachleuten zu Hause aus? „Ich habe zwei grüne Wände“, sagt Melanie Stadie. „Ansonsten ist aber viel in Weiß.“ Ähnlich verhält es sich bei Detlev Rahmann, der in seiner Freizeit gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist. „Bei den Kunden sind wir häufiger farbfreudig als in den eigenen vier Wänden.“ Die Farbauswahl der Fachleute liegt durchaus im Trend, wie Mario Taake beobachtet hat.

Die drei treuen Mitarbeiter haben also jede Menge Anekdoten gesammelt. Am vergangenen Freitag war am Vormittag kurz Zeit zum Innehalten. Danach ging es direkt wieder an die Arbeit – schließlich wollen sie noch einige gute Geschichten mehr sammeln. Am Abend folgte dann aber der zünftige Teil mit gutem Essen – und natürlich noch einigen Erinnerungen mehr.

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