Versmolder erlebt im Disney-Resort in Florida jede Menge „Wow-Momente“

Versmold/Orlando. Jan Seidel läuft von einem &bdquo;Wow-Moment“ zum nächsten. Der bekennende Disney-Fan erfüllt sich im Moment einen Lebenstraum und absolviert ein Praktikum beim Disney World Resort im US-amerikanischen Orlando, Florida. Für uns nimmt er sich einen Moment Zeit und denkt an seinen emotionalsten Moment zurück. &bdquo;Einen der berührendsten hat der Gast gar nicht mitbekommen“, erinnert er sich und wird dabei im Telefonat mit dem HK wieder emotional. Die Besucher des riesigen Freizeit- und Actionparks füllen, je nach Lust und Laune, am Eingang einen &bdquo;Celebration-Button“ aus und bringen diesen an der Kleidung an. Damit drücken sie aus, ob oder was sie mit ihrem Besuch feiern. Bei einer jungen Frau stand &bdquo;beat cancer“ - also zu deutsch: den Krebs besiegt. &bdquo;Das hat mich voll mitgenommen. Sie hat eine schwere Krankheit besiegt und das einfach bei Disney gefeiert. Danach brauchte ich erst einmal ein paar Minuten“, berichtet der Versmolder. Viel mitbekommen hat die Besucherin von Seidels emotionalem Moment nicht, denn während der Situation blieb Seidel professionell. Sie erhielt ein kleines Geschenk: Popcorn. Das dürfen die Freiwilligen - es gibt alleine in Orlando mehr als 10.000 von ihnen - frei nach Lust und Laune verschenken. Eine Zutat der kleinen Süßspeise kennt Jan Seidel aus seiner ostwestfälischen Heimat. Das Popcorn wird mit Karamell-Geschmack serviert. Die süße Note liefern &bdquo;Werthers Original“ von Storck. Die Produkte des Haller Süßwarenherstellers haben in den USA einen guten Namen. &bdquo;Der deutsche Pavillon in Epcot ist weltbekannt für sein Karamell-Popcorn“, weiß der Versmolder. Viele Klischees in der Disney-Traumwelt Der deutsche Pavillon - der Freizeitpark in den USA ist in mehrere Themenfelder mit unterschiedlichen Ländern unterteilt - ist Jan Seidels Arbeitsplatz. Dort wird die Illusion vermittelt, der Besucher betrete deutsche Idylle. &bdquo;Das Gebäude ist der Stadt Rothenburg ob der Tauber nachempfunden“, beschreibt der junge Mann, der in Versmold seine Freizeit vor allem im CVJM verbracht hat. &bdquo;Es ist natürlich viel klischee-behaftet“, gesteht er - findet aber auch gute Seiten: &bdquo;Hier gibt es richtig coole Produkte von Storck und anderen Firmen, die es so in Deutschland gar nicht zu kaufen gibt.“ Der gesamte Souvenir-Shop ist prall gefüllt mit Dingen, die vermeintlich zu Deutschland gehören: Steiff-Kuscheltiere, Bierkrüge und überteuerte Kuckuks-Uhren. Und natürlich Karamell-Popcorn. Seinen derzeitigen Arbeitsplatz kennt Jan Seidel auch aus einer anderen Perspektive. Er ist gut mit den beiden Freizeitpark-Freunden Anna Artz und Oliver Lück befreundet. Sie &bdquo;sammeln“ Achterbahnfahrten und Freizeitparkbesuche und engagieren sich sogar in einem speziellen Verein. Die drei Versmolder verbrachten einen gemeinsamen Urlaub in Florida. Damals wusste Jan Seidel aber noch nicht, dass er eines Tages sogar dort arbeiten würde. Dennoch kennt er auch die Perspektive als Gast. &bdquo;Bei einem Besuch kann man dem Alltag entfliehen und einen ganz eigenen Disney-Film erleben“, beschreibt Jan Seidel. &bdquo;Ich habe auch beim Vorstellungsgespräch gesagt, dass man hier die Zeit einfach vergessen kann.“ Der Bewerbungsprozess lief komplett in Deutschland ab. Seidel reiste zu einem Auswahlverfahren, bei dem er schon erste Kontakte knüpfte. Nach kurzer Zeit kam dann die Zusage. Für den Versmolder ist der Zeitpunkt für sein USA-Abenteuer ideal. Denn gerade hat er seine Ausbildung als Raumgestalter erfolgreich abgeschlossen und suchte ohnehin eine neue Herausforderung. &bdquo;Die drei Jahre Ausbildung waren eine gute Erfahrung. Aber jetzt ist einfach alles mega besonders“, konstatiert er. Versmolder bis Sommer in den USA Also zog der 22-Jährige im Sommer in sein US-Domizil auf Zeit. Auf dem Disney-Campus ist er in einer Wohnung mit drei anderen Freiwilligen untergebracht. Das klappt sehr gut, sagt er. &bdquo;Ich knüpfe jeden Tag neue Kontakte zu Menschen aus vielen verschiedenen Ländern.“ In seine neue Umgebung hat er sich also schnell eingelebt - und in die Tätigkeiten ohnehin. Dabei gefällt ihm vor allem die Interaktion mit den Gästen. Schon an der Kasse müssen die Angestellten die &bdquo;Disney-Magie“ bewahren. Auch wenn die Gespräche nur kurz sind und die Kontakte mehr als gering, helfen sie bereits, die Show aufrecht zu erhalten und die Menschen können direkt am Eingang dem Alltag entfliehen. &bdquo;Es ist ein Teil der Garantie, dass sie einfach glücklich sind.“ Und dann kommen sie von allein - diese &bdquo;Wow-Momente“. Diese kleinen Gesten oder Zeichen, die Jan Seidel emotional werden lassen. Die ihn seinen Traum leben lassen. Noch bis zum kommenden Sommer hat der Versmolder Zeit, viele dieser Momente einzusammeln.

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