Brüninghaus investiert 1,4 Millionen Euro

Die Firma Helmut Brüninghaus realisierte mit Unterstützung der Effizienz-Agentur NRW eine
ressourceneffiziente Tandem-Lackierlinie mit thermischer Nachverbrennung (TNV). | © Foto: Helmut Brüninghaus GmbH & Co. KG

19.08.2017 | 19.08.2017, 17:00

Versmold (HK). Der Kronenkorken-Produzent Brüninghaus modernisierte seine Lackierlinie und verbraucht dank einer effizienteren Trocknung jetzt 40 Prozent weniger Gas. Unterstützt wurde das Unternehmen bei der Realisierung der neuen Anlage durch die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW.

Die Helmut Brüninghaus GmbH & Co. KG ist seit 1954 auf die Herstellung von Kronenkorken spezialisiert. Die Lackierung der Blechtafeln erfolgt entweder einseitig oder beidseitig. Aus den lackierten Blechtafeln werden in weiteren Prozessschritten die Kronenkorken hergestellt.

Die Beschichtung der beiden Blechseiten erfolgt nacheinander. Dabei wird zuerst auf einer Seite der Blechtafel der Lack aufgebracht und getrocknet, bevor die zweite Seite lackiert wird. Die zweiseitig beschichteten Blechtafeln werden in einem Vor- und einem Haupttrockner getrocknet, während der Lack von einseitig beschichteten Blechtafeln nur im Haupttrockner behandelt wird.

Aufgrund der bestehenden Anlagenkonfiguration in Verbindung mit der thermischen Nachverbrennung (TNV) musste der Vortrockner auch dann betrieben werden, wenn nur einfach beschichtete Blechtafeln im Haupttrockner behandelt wurden.

„Wir planten 2015 zahlreiche Maßnahmen, um unsere Ressourceneffizienz zu verbessern. Dazu gehörte auch die Erneuerung der vorhandenen Lackierlinie nach Effizienzkriterien", erklärt Dr. Dagmar Nowitzki, geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens.

Die Firma Brüninghaus entschied sich deshalb, in eine effizientere TNV-Anlage (Eco-TNV) mit flexiblem Haupttrockner zu investieren. Die Anlage kann die Betriebszustände einseitiges beziehungsweise beidseitiges Lackieren automatisch unterscheiden. Nicht benötigte Prozessenergie geht nun nicht mehr ungenutzt verloren, sondern wird zur Vorheizung der ungereinigten Abluft genutzt.

Die beiden Trockner wurden in Verbindung mit der Eco-TNV so umgebaut, dass im Betrieb für einseitiges Lackieren der Vortrockner ebenso wie die Umluft- und Absaugventilatoren komplett stillgelegt werden können. Darüber hinaus konnte der Volumenstrom an der Eco-TNV beim einseitigen Lackieren deutlich abgesenkt werden. Zudem bestückte Brüninghaus das Air-Flow-Managementsystem und die Ventilatoren mit neuen energieeffizienten elektrischen Antrieben.

Das Unternehmen nutzte im Vorfeld der Umsetzung die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW. „Wir unterstützten Brüninghaus bei der Beantragung im BAFA-Programm »Hocheffiziente Querschnittstechnologien – Systemische Optimierung«", sagt Gabriele Paßgang vom Regionalbüro Bielefeld. Insgesamt investierte Brüninghaus 1,4 Millionen Euro in die Umsetzung der Maßnahmen und erhielt den Höchstsatz der Zuschussförderung von 100.000 Euro.