Wie berichtet, plant Nordfrost im Industriegelände den Bau einer 6500 Quadratmeter großen Tiefkühlhalle. Im August kam die Pressemitteilung aus der Unternehmenszentrale in Schortens. Versmolds XXL-Kühlschrank soll noch größer werden. 20 Millionen Euro will der Tiefkühllogistiker in den Standort investieren und dadurch seine Kapazitäten deutlich erhöhen: von 20?000 auf 32?000 Palettenstellplätze. Die Schockfrostkapazität von aktuell 240 Tonnen täglich wird verdoppelt; die Mitarbeiterzahl von derzeit 150 um 30 bis 40 Kräfte aufgestockt.
Von der für Anfang 2017 angekündigten Bauaktivität aber ist bisher nichts zu sehen. Vor einem Monat klang es gar so, als ob das Bauprojekt auf der Kippe stände. Während die Versmolder Politik planungsrechtlich den Weg zur Erweiterung freimachte, erklärte Nordfrost-Geschäftsführerin Britta Heine, Tochter von Gründer Horst Bartels, gegenüber dem HK, man werde erst nach einem Gesprächstermin mit dem Kreis entscheiden, ob das Bauvorhaben in Versmold noch realisiert werde oder nicht.
Das wird es nun, sagt Nordfrost, und zählt in selbiger Pressemitteilung zwei weitere anstehende Investitionen des Unternehmens auf. Derzeit entstehen auch am Containerterminal Wilhelmshaven und am Standort Zerbst (Sachsen-Anhalt) Neubauten. Irritationen und Verzögerungen hat es auch bei diesen beiden Projekten gegeben, davon zeugen verschiedene Medienberichte. Gleiches gilt für ein Vorhaben im Gewerbepark in Herne.
Fertigstellung ist für Mitte 2018 angepeilt
Dort hatte Nordfrost bereits vor knapp drei Jahren ein Grundstück gekauft und den Bau eines Tiefkühllogistikzentrums angekündigt. Danach passierte nichts mehr, ein Bauantrag ließ auf sich warten. In Herne, so schreibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, waren zuletzt Zweifel gewachsen, ob eine der größten Ansiedlungen der jüngeren Vergangenheit Realität werde. Ende März schienen diese Zweifel verflogen. Nordfrost kündigte an, dass die Pläne nun konkret würden.
Im hohen Norden indes ist man inzwischen weiter. Anfang März hatte Horst Bartels am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven schwungvoll den Spaten in die Hand genommen. Der symbolische Akt für die Pressekameras bedeutete einen entscheidenden Schritt nach Jahren des Wartens. 2012 war Nordfrost mit seinem Seehafenterminal Ansiedler erster Stunde an Deutschlands einzigem Tiefsee-Containerhafen. Der zwischenzeitlich als „Geisterhafen", „Milliardengrab" oder „Investitionsruine" titulierte JWP wird mittlerweile von den großen Containerschiffen der Welt angesteuert, die Zahl der Abfertigungen steigt stetig.
„Endlich rollen die Bagger", schreibt das Unternehmen Anfang März anlässlich des ersten Spatenstichs für einen weiteren Neubau am JWP. Im Januar 2018 soll das TK-Haus gebaut sein. Die neue Eiswürfelproduktion in Zerbst wird bereits in zwei Monaten in Betrieb genommen. Für Mitte 2018 peilt Nordfrost die Fertigstellung am Versmolder Standort an. Insgesamt, so sagt Horst Bartels im Gespräch mit dem HK, werde er in den kommenden drei Jahren je 60 Millionen Euro investieren.