Diese beiden machen die Natur in Steinhagen zum Abenteuerland

Steinhagen. Dackel Toni ist sehr interessiert. Neugierig beschnüffelt der Vierbeiner den etwas angestaubten Brachvogel. So richtig funkt es nicht zwischen Hund und Federvieh. Was daran liegen mag, dass das Interesse komplett einseitig ist. Der Zweibeiner ist nämlich ein ausgestopftes Exemplar aus der Mobilen Waldschule des Steinhagener Hegerings. Leiter Frank Meise hat den Vogel anlässlich seines Besuches bei Trude Heming mitgebracht. Sie ist nicht nur Tonis Frauchen, sondern auch frisch ausgebildete Jagdliche Naturpädagogin. Die Erste im Team der Mobilen Waldschule mit dieser Urkunde. &bdquo;Mit Trude Heming hat die Erlebnispädagogik erst richtig Einzug gehalten bei uns“, freut sich Frank Meise, dass sich die 61-Jährige die Zeit für die Weiterbildung beim Deutschen Jagdverband genommen hat. Bei dem dreimonatigen Seminar lernte sie nicht nur die rechtliche Seite ihres Ehrenamts kennen. &bdquo;Außerdem weiß ich jetzt, wie ich Veranstaltungen und Spielstationen am besten organisiere.“ Seit 14 Jahren besitzt Trude Heming einen Jagdschein, hat auch schon Tiere erlegt. Das Jagen hat sie mittlerweile eingestellt. Ihr ist es wichtiger, Kindern und Erwachsenen die heimische Tierwelt nahezubringen. Trockene Wissensvermittlung ist nicht ihre Sache. Spannend soll es zugehen im &bdquo;Lernort Natur“. In der Regel versteckt Trude Heming Hase, Fuchs & Co. im Wald und nimmt die Kinder mit auf eine informative Entdeckungsreise. &bdquo;Wenn es regnet, müssen auch mal laminierte Fotos herhalten, weil die ausgestopften Tiere nicht nass werden dürfen“, erklärt die Naturpädagogin. &bdquo;Den Kindern macht das überhaupt nichts aus.“ Manchmal werden sie regelrecht philosophisch: &bdquo;Die Tiere vertragen sich nicht immer“, meinte vor kurzem ein kleiner Junge. &bdquo;Aber sie leben trotzdem nebeneinander. So wie die Leute in einer Reihenhaussiedlung.“ Vorträge über die Kitz-Rettung in Bielefeld Vor drei Jahren kamen Trude Heming und das Team der Mobilen Waldschule zusammen. &bdquo;Wir waren mit unserer Ausstellung auf dem Brockhagener Sternchenmarkt zu Gast“, berichtet Frank Meise. Schnell wurde klar, dass die Brockhagenerin keine Anfängerin ist. &bdquo;Ich war auch schon im &bdquo;Lernort Natur“-Team in Rheda-Wiedenbrück im Einsatz. Auch in Bielefeld war sie bereits aktiv, hält bis heute an der dortigen Volkshochschule Vorträge über die Kitz-Rettung in Bielefeld und rettet natürlich auch in Steinhagen Kitze vor dem Mähtod. Lesen Sie auch: Sechs Mal Steinhagen: Eine Geisterstadt, ein Nazi-Dorf und mehr Skurriles Die Brockhagenerin kann also auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und setzt nun bei der Mobilen Waldschule neue Akzente. Wichtig ist ihr, dass die Inte-ressierten das Thema im wahrsten Sinne des Wortes begreifen können. So wie in der großen Tastbox mit verschiedenen Dingen aus der Natur, in die sie zum Spaß auch mal eine Zahnbürste unterbringt. &bdquo;Das ist schon lustig zu beobachten, wie sich selbst Erwachsene davon irritieren lassen.“ Die Mobile Waldschule ist auf Wunsch nicht nur in Kitas und Schulen, auf Volksfesten und Weihnachtsmärkten zu Gast. &bdquo;Man kann sie gegen eine Gebühr auch für Geburtstage buchen“, so Frank Meise. Projekt Mobile Waldschule existiert seit Ende der 1990er Jahre Ende der 1990er Jahre startete Dr. Eckhard Wübben das Projekt Mobile Waldschule. Der Mediziner fuhr mit seinem privaten Auto bei Schulen und Kitas vor und öffnete einfach den Kofferraum, wo die Exemplare aus der heimischen Fauna untergebracht waren. Vor rund fünf Jahren gönnte sich der Hegering einen großen Anhänger, in dem die Exponate nun ein dauerhaftes zu Hause gefunden haben. Dackel Toni darf übrigens nicht mit, wenn Frauchen mit der Mobilen Waldschule unterwegs ist. &bdquo;Der stiehlt mir sonst die Show“, erklärt Trude Heming lachend.

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