Lebensnotwendig: Pflegedienst kämpft sich durch den Schnee

Die Behörden bitten darum, das Auto stehenzulassen. Doch manche Fahrten lassen sich nicht aufschieben. Das weiß die Belegschaft der Diakonie nur zu gut.

So wie alle anderen Verkehrsteilnehmer haben auch die Mitarbeiter der Diakonie derzeit arge Probleme durch den Schnee zu kommen. Nur lassen sich ihre Fahrten oft nicht aufschieben. | © Diakonie Steinhagen

09.02.2021 | 09.02.2021, 05:02

Steinhagen. Der Schnee hat den Alltag vieler Menschen gehörig durcheinandergewirbelt. Teile des öffentlichen Nahverkehrs sind bereits zusammengebrochen. Und das eigene Auto – so die Bitte der Behörden – soll möglichst stehengelassen werden. Doch manche Fahrten lassen sich nicht aufschieben. So wie die Einsätze beim ambulanten Pflegedienst der Diakonie.

150 Klienten versorgt das Team der Diakoniestation in Steinhagen. „Wir schaffen es kaum", fasst Ann Christin Voß die angespannte Lage zusammen. Dabei hat die stellvertretende Pflegedienstleiterin den Einsatzplan schon konsequent zusammengestrichen. „Wir können uns aktuell nur auf die Besuche konzentrieren, die für die Versorgung lebensnotwendig sind", so Ann Christin Voß.

"Mit diesen kleinen Autos kommt man kaum durch den Schnee"

Sämtliche Haushaltshilfen, die die Diakonie-Mitarbeiter leisten, fallen derzeit aus. „Alle Mitarbeiter, die in diesem Bereich tätig sind, habe ich gebeten, besser zu Hause zu bleiben. Wir haben ja auch eine Verantwortung dem Team gegenüber", erklärt Ann Christin Voß.

Denn natürlich hat auch die Belegschaft arge Probleme, ihre Arbeitsstätte am Unteren Feld überhaupt zu erreichen. Haben sie es geschafft, steigen sie in einen der Smarts der Diakonie-Flotte um. „Mit diesen kleinen Autos kommt man kaum durch den Schnee", berichtet Ann Christin Voß. „Einer unserer Wagen ist auch schon in der Osterfeldstraße steckengeblieben." Deswegen versuchen alle Beschäftigten – vor allem die Mitarbeiter in den Außenbereichen – derzeit, ihre in der Nähe wohnenden Klienten zu Fuß zu erreichen.

"Flexibilität ist gefragt"

Ganz wichtig ist bei diesen Wetterkapriolen die Nachbarschaftshilfe bei den Klienten. „Da sammeln wir im Moment sehr, sehr positive Erfahrungen. Die Hilfsbereitschaft ist einfach toll", freut sich Ann Christin Voß über das Verständnis und die Unterstützung. Bei den einfachen Verrichtungen hilft dann ein kurzer Crashkurs am Telefon.

Wenn es aber um Serviceleistungen wie beispielsweise Insulin spritzen geht, führt an der medizinischen Fachkraft kein Weg vorbei. Und deren Einsätze müssen garantiert und organisiert werden. „In diesem turbulenten Schneechaos ist Flexibilität gefragt", ist sich Ann Christin sicher, dass ihr engagiertes Team Mittel und Wege finden wird, auch weiterhin die wichtigsten Leistungen für ihre hilfsbedürftigen Klienten zu erbringen - auch wenn der Schneefall anhalten sollte.