Schnee erwartet: Steinhagen ist vorbereitet auf glatte Straßen

Fürs Wochenende sagen die Meteorologen Minus-Temperaturen und Schneeregen voraus. Bauhof-Leiter Norbert Kuznik sieht auch die Vorzüge eines kalten Winters.

Am Bauhof | © Frank Jasper

Frank Jasper
31.12.2020 | 31.12.2020, 10:30

Steinhagen. Der letzte harte Winter mit Glatteis und Schneegestöber liegt schon ein Weilchen zurück. „Das war 2010", sagt Norbert Kuznik – und er muss es wissen. Kuznik leitet den Steinhagener Bauhof. Er und seine Mitarbeiter sorgen für freie Straßen, wenn es draußen friert und schneit. Die Arbeitszeiten passen sich dann den Wetterbedingungen an.

„Wenn sich eine kritische Wetterlage abzeichnet und die Temperaturen auf unter fünf Grad sinken, ist bereits morgens um 4 Uhr ein Kontrollfahrer von uns unterwegs", erklärt Norbert Kuznik. Vor allem auf Brücken und an Steigungen macht sich der jeweilige Bauhofmitarbeiter ein Bild von der Lage, um gegebenenfalls rechtzeitig das Winterkommando zu alarmieren.

„Zehn Kollegen haben Winterdienstbereitschaft und rücken dann sofort aus", skizziert Kuznik das weitere Vorgehen. Zum Fuhrpark des Bauhofs gehören zwei Kleinschlepper, die bei Eis und Schnee eine feste Route durch Steinhagen und seine Ortsteile haben, außerdem ein Lkw und ein Unimog. „Vier Mitarbeiter sind außerdem für die Handräumung abgestellt und kümmern sich um Bushaltestellen, Querungshilfen und Ampelkreuzungen", zählt Norbert Kuznik auf. Der Bereich rund um die Osterfeldstraße und die Lange Straße ist an das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Krause fremdvergeben.

Gestreut wird erst, wenn es glatt wird

Für freie Fahrt auf der Autobahn und der Bielefelder Straße ist der Landesbetrieb Straßen.NRW zuständig. Auch die Bahnhofstraße wird weiterhin von Straßen.NRW betreut, obwohl sie inzwischen von einer Landesstraße zu einer Gemeindestraße heruntergestuft wurde. „Wir haben das so geregelt, damit beim Streuen keine Unterbrechung im Straßennetz der Kollegen entsteht, denn das könnte zu gefährlichen Situationen für die Autofahrer führen", berichtet Steinhagens Bauhofleiter.

In einer Halle am Bauhof lagern rund 200 Tonnen Trockensalz, die bei Bedarf zum Einsatz kommen. Weil im vergangenen Winter kaum Salz verbraucht wurde, musste nichts nachgekauft werden.

Gestreut wird erst, wenn es glatt wird. „Es bringt nichts, bereits Stunden vorher Salz auf die Straße zu bringen, das verweht durch den Fahrtwind der Autos und bleibt damit wirkungslos. Auch bei akutem Schneefall macht es keinen Sinn", erklärt Kuznik. Anders verhalte es sich mit Salzsole, die die Kollegen vom Landesstraßenbetrieb NRW verwenden. Das mit Sole befeuchtete Trockensalz bleibt auf der Fahrbahn haften und kann darum bereits präventiv zum Einsatz kommen. Dazu fehlen dem Steinhagener Bauhof allerdings die entsprechenden Fahrzeuge mit Tanks für die Sole.

Am Bauhof - © Frank Jasper
Am Bauhof (© Frank Jasper)

Milde Winter fördern den Eichenprozessionsspinner

Das frühe Aufstehen und die Arbeit bei Eis und Schnee nimmt Norbert Kuznik gelassen. „Ich mache gerne Winterdienst und fahre dann auch gerne mal zum Streuen raus. Die Natur braucht Frosttage, und der Boden benötigt auch im Winter Feuchtigkeit", sagt der Bauhof-Leiter.

Die vergleichsweise milden Winter der vergangenen Jahre hätten beispielsweise dazu beigetragen, dass sich die aus wärmeren Gefilden stammenden Eichenprozessionsspinner inzwischen auch in Steinhagen stark verbreitetet haben. Die Gifthaare der Raupen lösen Juckreiz und Hautentzündungen aus und können zu schlimmeren allergischen Reaktionen führen. Und wer muss im Sommer die Nester der giftigen Raupen aus den Bäumen entfernen? Richtig – auch das ist Aufgabe der Bauhofmitarbeiter.