Steinhagen Wahl 2020: Das sind Steinhagens Bürgermeister-Kandidaten

Frank Jasper

Seit Donnerstagabend ist es offiziell: Bei der Kommunalwahl am 13. September treten in Steinhagen sieben Parteien und Wählergruppen an. Fünf Kandidaten bewerben sich ums Bürgermeisteramt. Das sind sie:

Wer wird neuer Hausherr oder Hausherrin im Steinhagener Rathaus? Gestern Abend tagte hier der Wahlausschuss, um die eingereichten Wahlvorschläge abschließend zu prüfen. - © Sonja Faulhaber
Wer wird neuer Hausherr oder Hausherrin im Steinhagener Rathaus? Gestern Abend tagte hier der Wahlausschuss, um die eingereichten Wahlvorschläge abschließend zu prüfen. (© Sonja Faulhaber)

Steinhagen. Im Wahlausschuss ist im Rathaus über die Zulassung der eingereichten Wahlvorschläge entschieden worden. Das Gremium prüft, ob die Unterlagen korrekt und vollständig sind. Die Bürger haben im September die Wahl aus sieben Parteien und Wählergemeinschaften: SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP waren bislang im Gemeinderat vertreten und stellen sich erneut zur Wahl. Aber auch die UWG, die AfD und die Satirepartei Die Partei möchten Sitze im Gemeindeparlament erobern. Darüber hinaus bewerben sich vier Männer und eine Frau ums Bürgermeisteramt. Bekanntlich tritt Amtsinhaber Klaus Besser nicht mehr an. Über seine Nachfolge wird am 13. September also ebenfalls entschieden. Hier die Bürgermeisterkandidaten im Überblick:

 

Kommentar

Gutes Zeichen für die Demokratie

• Da sprech noch einer von Politikverdrossenheit. Die Kommunalwahl in Steinhagen wird richtig spannend. Nachdem sich viele Jahre kaum jemand so richtig getraut hatte, gegen den beliebten Amtsinhaber Klaus Besser anzutreten, und einige Parteien offen zugaben, ihr Personal bei so einem aussichtslosen Duell nicht verbrennen zu wollen, haben sich nach und nach fünf Bewerber aus der Deckung getraut, um im September das Erbe Bessers anzutreten. Fast wären es sechs gewesen. Doch Glenn Krüger von der Satirepartei Die Partei hat es nicht geschafft; ihm fehlten rund 30 der benötigten 102 Unterstützerunterschriften. Und das auch nur, weil es coronabedingt schwierig gewesen sei, den direkten Kontakt zum Bürger zu finden, wie Glenn Krüger bedauert. Wie die Bürgermeister-Wahl am 13. September ausgehen wird, ist schwer vorherzusagen. Eine Stichwahl, bei der die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen gegeneinander antreten, gilt als wahrscheinlich. Aber auch der Kampf um die Sitze im Gemeinderat birgt Potenzial für einen Polit-Krimi. Denn neben den etablierten Parteien SPD, CDU, Grünen und FDP kämpfen drei weitere Parteien beziehungsweise Wählergruppen um den Einzug ins Gemeindeparlament: Die UWG will den Wiedereinzug schaffen, AfD und Die Partei wären erstmals vertreten. Das könnte am Ende die bestehenden Machtverhältnisse im Rat zum Wanken bringen. So gilt es als wahrscheinlich, dass die AfD den Einzug schaffen wird. Dann stellt sich die Frage, wie die anderen Parteien mit ihr umgehen werden. Etwa, wenn die AfD einen fremden Antrag unterstützen möchte, oder selbst eine theoretisch mehrheitsfähige Idee einbringt. Es ist ein gutes Zeichen für die Demokratie, wenn die Bürger bei einer Wahl ein großes Angebot haben. Sie sollten davon Gebrauch machen.

Frank Jasper

Meik Tischler, 53, stellt sich als parteiloser Kandidat zur Wahl. Er möchte eine unabhängige, neutrale und vor allem bürgernahe Politik für Steinhagen machen. Zwar ist er vor Jahren aus der SPD ausgetreten, die Arbeiterbewegung liegt ihm aber immer noch am Herzen. Der Oberstudienrat an der Städtischen Gesamtschule Bielefeld-Quelle unterrichtet unter anderem Mathematik und Gesellschaftslehre. Tischler war mal Vertragsfußballspieler unter anderem bei Eintracht Braunschweig und Preußen Münster. So einer spielt immer auf Sieg.
(© Privat)
Meik Tischler, 53, stellt sich als parteiloser Kandidat zur Wahl. Er möchte eine unabhängige, neutrale und vor allem bürgernahe Politik für Steinhagen machen. Zwar ist er vor Jahren aus der SPD ausgetreten, die Arbeiterbewegung liegt ihm aber immer noch am Herzen. Der Oberstudienrat an der Städtischen Gesamtschule Bielefeld-Quelle unterrichtet unter anderem Mathematik und Gesellschaftslehre. Tischler war mal Vertragsfußballspieler unter anderem bei Eintracht Braunschweig und Preußen Münster. So einer spielt immer auf Sieg.
Detlef Gohr, 59, von Bündnis 90/Die Grünen hatte als letzter seinen Hut in den Ring geworfen. Gohr ist gelernter Fotograf und Mediengestalter und lebt seit 1996 mit seiner Familie in Steinhagen. Gebürtig kommt er aus dem Sauerland. Bei den Grünen ist Gohr seit 1999 aktiv, aktuell führt er die Fraktion im Gemeinderat an. Darüber hinaus ist er seit 2009 Mitglied des Kreistags. Das grüne Wahlkampfmobil, mit dem Detlef Gohr derzeit auf Stimmenfang geht, ist Marke Eigenbau und hat dank Muskelantrieb eine vorzügliche Ökobilanz. Darauf legt er Wert.
(© Die Grünen)
Detlef Gohr, 59, von Bündnis 90/Die Grünen hatte als letzter seinen Hut in den Ring geworfen. Gohr ist gelernter Fotograf und Mediengestalter und lebt seit 1996 mit seiner Familie in Steinhagen. Gebürtig kommt er aus dem Sauerland. Bei den Grünen ist Gohr seit 1999 aktiv, aktuell führt er die Fraktion im Gemeinderat an. Darüber hinaus ist er seit 2009 Mitglied des Kreistags. Das grüne Wahlkampfmobil, mit dem Detlef Gohr derzeit auf Stimmenfang geht, ist Marke Eigenbau und hat dank Muskelantrieb eine vorzügliche Ökobilanz. Darauf legt er Wert.
Sarah Süß, 28, wurde vom Amtsinhaber Klaus Besser fürs Bürgermeisteramt vorgeschlagen. Die Fachhochschuljuristin arbeitet am Amtsgericht Halle. Seit einigen Jahren engagiert sie sich in der Steinhagener Kommunalpolitik und arbeitet aktuell für die SPD im Sozial- sowie im Ordnungs- und Umweltausschuss mit. Als jüngste Bürgermeisterkandidatin und einzige Frau hat sie zwei Alleinstellungsmerkmale, mit denen sie auf Stimmenfang geht. Repräsentieren hat Sarah Süß als ehemalige Heidekönigin übrigens von der Pike auf gelernt.
(© SPD)
Sarah Süß, 28, wurde vom Amtsinhaber Klaus Besser fürs Bürgermeisteramt vorgeschlagen. Die Fachhochschuljuristin arbeitet am Amtsgericht Halle. Seit einigen Jahren engagiert sie sich in der Steinhagener Kommunalpolitik und arbeitet aktuell für die SPD im Sozial- sowie im Ordnungs- und Umweltausschuss mit. Als jüngste Bürgermeisterkandidatin und einzige Frau hat sie zwei Alleinstellungsmerkmale, mit denen sie auf Stimmenfang geht. Repräsentieren hat Sarah Süß als ehemalige Heidekönigin übrigens von der Pike auf gelernt.
Kai Funke, 29, geht für die UWG ins Rennen, die aktuell nicht im Gemeinderat vertreten ist. Kai Funke hingegen schon. Denn bei der letzten Kommunalwahl war er noch für die CDU in den Rat eingezogen. Nach Querelen mit der Parteispitze wechselte Funke zur UWG. Dort ist er inzwischen Vorsitzender. Der Fachangestellte für Bäderbetriebe gibt gerne den Provokateur. Nicht nur im Rat, auch in den sozialen Netzwerken. Das brachte dem umtriebigen Jungpolitiker unlängst eine Eierattacke ans Wohnungsfenster ein.
(© Jonas Damme)
Kai Funke, 29, geht für die UWG ins Rennen, die aktuell nicht im Gemeinderat vertreten ist. Kai Funke hingegen schon. Denn bei der letzten Kommunalwahl war er noch für die CDU in den Rat eingezogen. Nach Querelen mit der Parteispitze wechselte Funke zur UWG. Dort ist er inzwischen Vorsitzender. Der Fachangestellte für Bäderbetriebe gibt gerne den Provokateur. Nicht nur im Rat, auch in den sozialen Netzwerken. Das brachte dem umtriebigen Jungpolitiker unlängst eine Eierattacke ans Wohnungsfenster ein.
Hans-Heino Bante-Ortega, 62, tritt für die CDU an. Der Malermeister und Hausmann aus Brockhagen war bis 2014 Sprecher der Steinhagener UWG. Nachdem diese bei der Kommunalwahl nicht mehr antrat, wechselte er in die CDU und sammelte bei der letzten Kommunalwahl in seinem Wahlkreis 58 Prozent der Stimmen ein. Zum Jahresende übernahm er den CDU-Fraktionsvorsitz. Hans-Heino Bante-Ortega gilt in Steinhagen als bestens vernetzt und geselliger Kumpeltyp, der sich bei passender Gelegenheit auch mal die Gitarre umschnallt.
(© Sonja Faulhaber)
Hans-Heino Bante-Ortega, 62, tritt für die CDU an. Der Malermeister und Hausmann aus Brockhagen war bis 2014 Sprecher der Steinhagener UWG. Nachdem diese bei der Kommunalwahl nicht mehr antrat, wechselte er in die CDU und sammelte bei der letzten Kommunalwahl in seinem Wahlkreis 58 Prozent der Stimmen ein. Zum Jahresende übernahm er den CDU-Fraktionsvorsitz. Hans-Heino Bante-Ortega gilt in Steinhagen als bestens vernetzt und geselliger Kumpeltyp, der sich bei passender Gelegenheit auch mal die Gitarre umschnallt.
Wahl 2020: Das sind Steinhagens Bürgermeister-KandidatenSeit Donnerstagabend ist es offiziell: Bei der Kommunalwahl am 13. September treten in Steinhagen sieben Parteien und Wählergruppen an. Fünf Kandidaten bewerben sich ums Bürgermeisteramt. Das sind sie:Frank JasperSteinhagen. Im Wahlausschuss ist im Rathaus über die Zulassung der eingereichten Wahlvorschläge entschieden worden. Das Gremium prüft, ob die Unterlagen korrekt und vollständig sind. Die Bürger haben im September die Wahl aus sieben Parteien und Wählergemeinschaften: SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP waren bislang im Gemeinderat vertreten und stellen sich erneut zur Wahl. Aber auch die UWG, die AfD und die Satirepartei Die Partei möchten Sitze im Gemeindeparlament erobern. Darüber hinaus bewerben sich vier Männer und eine Frau ums Bürgermeisteramt. Bekanntlich tritt Amtsinhaber Klaus Besser nicht mehr an. Über seine Nachfolge wird am 13. September also ebenfalls entschieden. Hier die Bürgermeisterkandidaten im Überblick: