Steinhagen. Großalarm für die Feuerwehr in der Nacht zu Sonntag: Am Waldwinkel in der Patthorst brannte eine alte Holzscheune samt abgestellter Autos, das Feuer drohte auf den angrenzenden Wald überzugreifen.
„Als wir hier eintrafen, hat die Scheune bestimmt schon 15 Minuten gebrannt", berichtete Feuerwehrchef Lutz Mescher nach verrichteter Arbeit. Er und seine rund 60 Kameraden konnten an der als Carport umfunktionierten Scheune nichts mehr retten, sie stand bereits in Vollbrand. „Unser Engagement richtete sich vor allem auf das Verhindern eines Waldbrandes", so der Einsatzleiter weiter.
Dabei hatten die Feuerwehrleute auch ein wenig Glück, dass nicht Tannen direkt an dem brennenden Gebäude standen, sondern Eichen und Buchen. „Das hätten wir dann nicht halten können", so Mescher.
Gegen 3.15 Uhr waren die Anwohner des bäuerlichen Anwesens auf den Brand aufmerksam geworden und hatten die Feuerwehr gerufen. Die Feuerwehrleute bedienten sich zunächst an dem Löschwasser aus den mitgebrachten Fahrzeugtanks. Zusätzliche Tanklöschfahrzeuge wurden nachgefordert, zeitgleich eine rund 300 Meter lange Schlauchleitung zu dem nächsten Saugbrunnen gelegt.
Durch die starke Hitze geriet dann auch das angrenzende Wohnhaus in Gefahr, die Fassade musste mit Wasser gekühlt werden. Erst als eine Ausdehnung des Feuers weitestgehend ausgeschlossen werden konnte und genügend Löschwasser zur Verfügung stand, konnte die lichterloh brennende Scheune mit den darin befindlichen Autos gelöscht werden. Insgesamt wurden rund 1.250 Meter Schlauchleitungen verlegt, um an der idyllisch gelegenen Einsatzstelle eine leistungsstarke Wasserversorgung vorzuhalten. Vor Ort machte sich auch Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper ein Bild des Geschehens. An den abgestellten Fahrzeugen, einem Polo und einem Skoda, entstand Totalschaden.
Nach ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei waren sie beide gegen Mitternacht dort abgestellt worden. So müssen die Ermittler nun herausfinden, ob eines der Fahrzeuge in Brand geraten ist, ein anderer technischer Defekt zu dem Großbrand führte oder gar eine Brandstiftung. Die Ermittlungen dauern laut einer Pressemitteilung der Polizei von Sonntag an. Auch zur genauen Schadenshöhe konnten die Beamten zunächst noch keine detaillierten Angaben machen, sie dürfte aber im hohen fünfstelligen Bereich liegen.
Um auch die letzten Glutnester zu löschen, wurde schweres Gerät an die Einsatzstelle beordert. Mit Hilfe eines Baggers wurden die einzelnen Balken und Holzlatten der Scheune zur Seite gelegt und intensiv abgelöscht.
Nachdem mit einer Wärmebildkamera noch einmal alles kontrolliert wurde, konnten die letzten Einsatzkräfte gegen 7.30 Uhr wieder einrücken.