Meik Tischler tritt als Bürgermeisterkandidat in Steinhagen an

Wer zieht wo hin: Nach Abwägungen der Vor- und Nachteile ist nun klar, das das Amt für Schule- und Klutur die ehemaligen Bibliotheksräume übernehmen wird. | © Frank Jasper

28.03.2018 | 28.03.2018, 11:15

Steinhagen . In rund zweieinhalb Jahren entscheiden die wahlberechtigten Einwohner der Gemeinde über ihren Bürgermeister. Wenn es nach dem Wunsch von Meik Tischler geht, dann geben sie ihm ihre Stimme. „Ja, ich werde kandidieren", bestätigte der 51-Jährige gestern auf Anfrage des Haller Kreisblatts seinen Entschluss, den er in den vergangenen Tagen bereits im Freundes- und Bekanntenkreis kundgetan hat.

Klopft an die Rathaustür: Meik Tischler. - © Ralph Struck, HK
Klopft an die Rathaustür: Meik Tischler. (© Ralph Struck, HK)

Während der aktuelle Rathaus-Chef Klaus Besser (57/ SPD) seine Bereitschaft zu einer möglichen Wiederwahl noch nicht definitiv geäußert hat und sich die übrigen Ratsfraktionen wie berichtet schwertun, einen Kandidaten zu finden, wagt sich nun ausgerechnet ein parteiloser Bewerber als Erster aus der Deckung. Dass es sich bei der Nachricht keinesfalls um einen vorgezogenen Aprilscherz handelt, macht Tischler im Gespräch glaubhaft. „Meine Entscheidung ist wohl bedacht. Ich befasse mich seit einem Jahr mit dem Thema", sagt er.

Ausschlaggebend für seine Überlegungen seien anhaltende Gerüchte und Berichte gewesen, nach denen Bessers fünfte Amtsperiode seit 1996 zugleich dessen letzte sein könnte. „Mach du das doch, du könntest das", habe er in Gesprächen mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik mehrfach gehört. „Das hat etwas in mir ausgelöst", gibt Tischler zu.

„Ich kenne den Ort wie meine Westentasche, und er liegt mir sehr am Herzen."

Den Glauben, ein guter Nachfolger werden zu können, bezieht Meik Tischler (verheiratet, keine Kinder) nach eigenen Worten vor allem aus seinem Lebenslauf: Nach der Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur nahm er ein Lehramtsstudium auf und legte die Diplomprüfung zum Sozialpädagogen ab. Als Oberstudienrat arbeitet er derzeit an der Gesamtschule Quelle, unterrichtet dort die Fächer Mathematik, Pädagogik, Technik und Sport. Erfolgreich war Tischler zudem als Fußballer. Er spielte lange in der Dritten Liga und für Eintracht Braunschweig sogar in der Zweiten Bundesliga. „Ich habe in so vielen Lebensbereichen Erfahrungen gesammelt, dass ich mich gut in viele Menschen und Themen hineinversetzen kann", nennt Tischler eine seiner Stärken.

Seine aktuelle Tätigkeit mache ihm viel Spaß, gleichwohl wolle er sich „persönlich weiterentwickeln und beruflich noch mal was anderes machen", sagt Tischler. Eine andere als seine Heimatkommune komme dafür allerdings nicht in Frage. Obwohl er mittlerweile in Hoberge wohnt, bezeichnet sich der angehende Bürgermeisterkandidat als »Steinhagener Junge«. „Ich bin hier aufgewachsen und meine Familie lebt hier. Ich kenne den Ort wie meine Westentasche, und er liegt mir sehr am Herzen."

Berührungsängste mit zuweilen komplizierten Verwaltungsvorgängen hegt Meik Tischler nicht. „Als Lehrer mit der Befähigung zur Schulleitung habe ich tagtäglich damit zu tun", sagt er. Auch politische Erfahrung hat er schon gesammelt. Mit 17 wurde er Mitglied im Steinhagener SPD-Ortsverein, arbeitete später in der Bezirksvertretung der Genossen mit. Vor einigen Jahren dann trat er aus. Nicht wegen der Inhalte, „sondern weil es mir das politische System zunehmend schwer macht, mich irgendeiner Partei zugehörig zu fühlen".

Gerade weil er keine große und erfahrene Mannschaft im Rücken hat, möchte Tischler ab 2019 „keinen Wahlkampf nach Schema F" machen. „Ich werde viele Klinken putzen", sagt er. Bewusst sei ihm, dass seine Chancen maßgeblich davon abhängen, ob der vor vier Jahren mit 84 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang bestätigte Amtsinhaber noch einmal antritt. „Dass die Gemeinde so gut aufgestellt ist, ist ohne Zweifel auch sein Verdienst. Aber es muss auch ein Leben nach Klaus Besser geben", sagt Tischler und macht deutlich, dass sein Horizont langfristig angelegt ist: „Sollte es 2020 noch nicht klappen, dann gibt es spätestens 2025 Bedarf."