Ein Badesee entsteht

2018 wird erste Saison im Quelle-See

Aussicht von oben: Von der Hünenburg aus hat man einen tollen Blick auf den Sandabbau am Hof Meyer zu Bentrup. In der Grube sammelt sich schon das Grundwasser, das den zukünftigen Quelle-See speisen wird. Rechts sind die Gewächshäuser der Hofanlage zu sehen. Fotos: M. Pluschke/F. Jasper | © Foto: Muriel Pluschke

05.08.2016 | 05.08.2016, 06:01

In den tieferen Gruben, die der Sandabbau für die A 33 hinterlassen hat, sammelt sich schon jetzt das Wasser. Der See, der sich auf der Ortsgrenze zu Quelle befindet, wird nach seiner Fertigstellung das zweitgrößte Gewässer Bielefelds sein – nur der Obersee in Schildesche ist noch größer. Bis südlich der B 68 gebadet werden kann, dauert es allerdings noch ein Weilchen.

Derzeit rollen noch die Bagger und Lastwagen auf dem Gelände, auf dem vorher der Hof Meyer zu Bentrup Feldfrüchte angebaut hat. Etwa die Hälfte der Sandmenge, die für den Autobahnbau und für Lärmschutzwälle rund um die A 33 verwendet wird, ist schon abgegraben und per Lkw zum Streckenabschnitt zwischen Bielefeld und Borgholzhausen gebracht worden. „Das sind 250 000 Kubikmeter", sagt Bauleiter Christoph Leigers von der Firma Bunte aus Papenburg. „Ungefähr genau so viel wird noch entnommen." Für die Sandabgrabungen im großen Stil wurde auf der B 68 eigens eine Ampelanlage aufgebaut, damit die Lkw die Baustelle besser erreichen und mit dem Boden wieder verlassen können. Die Fahrzeuge steuern unter anderem den Autobahnabschnitt in Steinhagen an, um den Sand hier wieder abzugeben. Für die Autobahnbauer entscheidend ist vor allem die Qualität des Materials. „Im Vorfeld gab es natürlich Untersuchungen; es handelt sich um einbaufähigen verdichtbaren Boden", so Bauleiter Christoph Leigers.

Sandabbau: Stück für Stück tragen die Bagger das Material für den Autobahnbau der A 33 ab. - © Foto: Judith Gladow
Sandabbau: Stück für Stück tragen die Bagger das Material für den Autobahnbau der A 33 ab. (© Foto: Judith Gladow)

Derweil füllt sich die riesige Grube. „Das Wasser kommt automatisch", erklärt Grundstückseigentümer Claus Meyer zu Bentrup. Denn für den Sandabbau wird bis auf die Höhe des Grundwassers gegraben, das dann die Grube auffüllt. Fünf Meter tief und mehr als fünf Hektar groß wird der entstehende See. Wie lange noch gebaggert wird, steht indes noch nicht fest.

Claus Meyer zu Bentrup - © Foto: Frank Jasper
Claus Meyer zu Bentrup (© Foto: Frank Jasper)

Mehr Anfragen nach Liegeplätzen am Strand

„Wenn wir jetzt richtig Gas geben und nichts dazwischenkommt, könnten die Arbeiten noch in diesem Jahr beendet werden", sagt Leigers. „Dann könnte man auch schon im nächsten Jahr baden." Wahrscheinlicher sei aber, dass die erste Badesaison erst 2018 beginnt.

Das Baden im See können allerdings nur Übernachtungsgäste des angrenzenden Campingplatzes genießen. „Das war auch die Vorgabe der Stadt Bielefeld, um einen Wettbewerb mit dem Naturbad Brackwede auszuschließen", sagt Claus Meyer zu Bentrup. Auch das Steinhagener Naturbad an der Waldbadstraße wird durch den See folglich keine Konkurrenz bekommen.

Claus Meyer zu Bentrups Bruder Rolf erzählt von deutlich gestiegenen Anfragen, seitdem die Aussicht auf einen Liegeplatz am Strand besteht. „Vom Grenzzaun aus wird der Strand etwa 30 Meter entfernt sein", sagt Rolf Meyer zu Bentrup, der schon eine Warteliste eingerichtet hat. 200 Dauercamper zählt der Platz derzeit und auch die 23 neuen Stellplätze, die Betreiber Rolf Meyer zu Bentrup geschaffen hat, seien längst belegt.