
Bei der Arbeit erfährt Eddy vom Modelwettbewerb im Gerry Weber Event Center. Gäste in der Steinhägerquelle regen ihre Teilnahme an, Dort lernt die gebürtige Nigerianerin derzeit »Fachkraft im Gastronomiegewerbe«. „Ich wollte nicht“ sagt sie lachend. Aber ihre Chefin Nada Dedic drängt auch auf den Wettbewerb und am 21. August meldet sich Eddy Njeri Nyaga zum Casting an. Danach geht es Schlag auf Schlag.
Das Vorcasting von 40 Bewerberinnen ist am 24. August im Event Center. „Was mache ich hier?“, fragt sich die Hallerin angesichts von „so vielen hübschen Mädchen“. Eine Freundin macht ihr Mut und nach drei Stunden gehört Eddy zu den 28 jungen Damen, die die erste Runde überstanden haben. Wenig später sind es nach einer Internetabstimmung nur noch 22 Teilnehmerinnen.
In der Woche vor dem Wettbewerb wird es dann „stressig und anstrengend“, erinnert sich die 21-Jährige. Intensives Training steht mittwochs und donnerstags vom frühen Abend bis in die späte Nacht auf dem Programm. Am Samstag präsentieren sich die jungen Frauen erstmals vor Publikum und den Juroren auf der »may wy«. Nach drei Auftritten sind nur noch zehn Teilnehmerinnen im Wettbewerb. „Am Abend haben wir für Sonntag trainiert.“
Stolz über den unerwarteten Erfolg
Eddy Njeri Nyaga ist schon am Samstag „sehr aufgeregt“. Am Sonntag schlägt ihr Puls noch schneller. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich so weit komme“, räumt sie offen ein. Schon das Finale der letzten Zehn sei ein großer Erfolg. Dieses Finale ist recht nah dran am Alltag professioneller Models. „Wir mussten zum Frisieren und Schminken sehr früh da sein.“ Das schnelle Umziehen wird auch geübt.
Flexibilität ist Trumpf. Eddy trägt erstmals Stiefel mit über zehn Zentimeter hohen Absätzen. „Die hatte ich erst kurz vorher bekommen“, erinnert sie sich an „Laufübungen“. Auf der Bühne kommt keine der Teilnehmerinnen ins Straucheln „Wir haben uns wacker geschlagen“, findet die Hallerin. Publikum und Jury haben anschließend die Qual der Wahl. Mit dabei unter anderem Modelagent Peyman Amin und Designerin Sabine Sommeregger, deren Mode im Wettbewerb getragen wird.
Natürlich machen es die Veranstalter anschließend spannend. „Es wurde mit dem zehnten Platz angefangen und dann ging es in Dreierschritten nach oben.“ Eddy Njeri Nyaga kann es nicht glauben, dass ihr Name bis Platz vier nicht fällt. „Natürlich war ich etwas traurig, als es dann der dritte Platz war.“ Gleichzeitig ist die 21-Jährige sehr stolz und zufrieden mit sich selbst über diesen unerwarteten Erfolg.
Als Preis bekommt Eddy einen 100-Euro-Gutschein für Mode von Sabine Sommeregger und Beautyprodukte. Einige Mädchen werden nach dem Wettbewerb auf Modelaktivitäten hin angesprochen, Eddy nicht. „Ich werde da selbst aktiv nichts machen“, stellt sie klar. Am Jahresende wartet die Abschlussprüfung, dann folgt die Ausbildung zur Hotelfachfrau und dann kann sich Eddy viel vorstellen. „Internationale Hotels, ein Kreuzfahrtschiff, mal sehen“, sagt sie lachend und bleibt bodenständig.