Der Rückgang am Gymnasium bereitet Schmidt kein Kopfzerbrechen: Schließlich ist auch die absolute Zahl an Versmolder Viertklässlern kleiner als noch vor Jahresfrist. Befanden sich 2016 noch 220 Kinder auf der Schwelle zur weiterführenden Schule, waren es nun nur noch 195. Dass sich das auf die Anmeldungen am Gymnasium auswirkt, ist naheliegend.
Etwas anders verhält es sich mit der Sekundarschule: Dort hat sich immerhin fast eine ganze Klasse weniger angemeldet. Mit der Konsequenz, dass diese in Versmold relativ neue Schulform ab Sommer nicht mehr fünfzügig, sondern nur noch vierzügig an den Start geht.
Sorgen dürfte Schmidt die Gruppe der 63 Versmolder Kinder bereiten, die von ihren Eltern lieber an der PAB-Gesamtschule in Borgholzhausen als in der Fleischstadt angemeldet wird. „Das macht mich nicht glücklich", sagt der CJD-Leiter. Zumal diese Entwicklung offenbar zunimmt: Im vergangenen Jahr sind es noch 50 Kinder gewesen.
Über die Gründe kann der CJD-Chef nur spekulieren. „Die würde ich auch gerne kennen", sagt er. Einen Erklärungsansatz liefert er trotzdem mit: Nach Aussage von Schmidt werden Kinder mit Gymnasialempfehlung in der Regel am Gymnasium und Kinder mit Hauptschulempfehlung an der Sekundarschule angemeldet. Die Schüler mit Realschulniveau suchen ihre Chance hingegen lieber an der Gesamtschule. „Es ist das so genannte Mittelfeld, das sich offenbar verstärkt in Borgholzhausen anmeldet", sagt Schmidt.
Auch die Stadtverwaltung verfolgt die Entwicklung genau. Schließlich unterstützt sie das CJD in diesem Jahr mit knapp 1,2 Millionen Euro – 660 000 Euro für die Sekundarschule und 525 000 fürs Gymnasium. Weil trotzdem noch zahlreiche Schüler nach Borgholzhausen gehen, fließen in diesem Jahr außerdem 214 000 Euro an die Gesamtschule. Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies hofft, dass sich die Sekundarschule, die erst seit vier Jahren existiert, noch stärker etabliert: „Und das braucht nun mal seine Zeit."