Auf der Trasse ist die Hölle los

A33: Arbeiten gehen schneller voran als veranschlagt

Zeit zum Grüßen: In Endlosschleife werden Erdmassen auf der künftigen A?33-Trasse in Borgholzhausen bewegt. Zusätzlich sorgt eine Planierraupe für ebene Verhältnisse. | © Foto: Marc Uthmann

Marc Uthmann
12.10.2016 | 12.10.2016, 06:00

Und die unter der Leitung des Bauunternehmens Strabag laufenden Arbeiten stehen weiter voll unter Dampf. Der extrem trockene September hat perfektes Wetter für die gigantischen Erdarbeiten beschert, aktuell liegen sie mehrere Wochen vor dem Zeitplan (lesen Sie dazu auch auf unserer lokalen Wirtschaftsseite). „Das ist hier derzeit der reinste Massentransport", bestätigt Ingenieur Jens Grove vom Landesbetrieb Straßen.NRW. Der Boden wird im Bereich des Trasseneinschnitts an der Oldendorfer Straße abgefahren und in Richtung Holtfelder Straße transportiert, wo er wiederum für den Trassenunterbau und später auch für Lärmschutzwälle verwendet werden soll.

Die Brückenbauwerke Illenbruch, Hesselteicher Straße und Holtfelder Straße sind allesamt fertig und abgenommen, „am Casumer Bach steht die Abnahme unmittelbar bevor", berichtet Grove. Bliebe die Autobahnüberführung an der Oldendorfer Straße, die im Zuge des Trassenbaus miterledigt wird. „Diese Baustelle ist auch über die Trasse befahrbar, was angenehmer für die Anwohner ist. Die Oldendorfer Straße selbst ist jetzt eine Sackgasse."

Unter vielen Brücken muss du fahren: Überspannt von den zahlreichen Bauwerken bahnen sich die Trasse und die zahlreichen Baufahrzeuge ihren Weg. - © Foto: Marc Uthmann
Unter vielen Brücken muss du fahren: Überspannt von den zahlreichen Bauwerken bahnen sich die Trasse und die zahlreichen Baufahrzeuge ihren Weg. (© Foto: Marc Uthmann)

Straßensperrungen gehören mittlerweile zum Alltag

Mit Straßensperrungen müssen die Anwohner in Casum in diesen Zeiten leben, schließlich sind auch die Hesselteicher Straße und die Casumer Straße selbst im Baustellenbereich gesperrt. Denn für den Trassenbau müssen wie berichtet auch Versorgungsleitungen umgelegt werden. Die zahlreiche Improvisationen und der Blick auf die gewaltige Baustelle führen den Menschen schon jetzt vor Augen, wie diese Autobahn ihren Lebensraum verändern wird.

Hohe Komplexität: Für den Trassenbau müssen unter anderem Versorgungsleitungen neu verlegt werden. - © Foto: Marc Uthmann
Hohe Komplexität: Für den Trassenbau müssen unter anderem Versorgungsleitungen neu verlegt werden. (© Foto: Marc Uthmann)

Erste Anzeichen dafür finden sich mittlerweile übrigens schon auf dem Weg zur Baustelle an der Casumer Straße. An verschiedenen Höfen sind grell-orangefarbene Warnwesten auf eine Stock gehängt worden, Spielzeug steht auffällig am Straßenrand. Damit mahnen die Anwohner zur Vorsicht, denn ihre Straße hatte sich im Zuge der Sperrung der Hesselteicher Straße zuletzt zum viel befahrenen Schleichweg entwickelt. Mittlerweile ist die Casumer Straße auf Höhe der Baustelle indes auch dicht, ein wenig Ruhe kehrte ins beschauliche Casumer Hinterland zurück, wie auch ein Anwohner bestätigt: „Aktuell fahren hier nicht mehr so viele Autofahrer her. Die müssen den weiteren Umweg über die Holtfelder Straße nehmen." Die Baustelle wird trotzdem ständiger Begleiter der Landbevölkerung bleiben – so wie später die Autobahn. Immerhin gebe es einen guten Austausch mit der Strabag, die sich in der ehemaligen Suchtklinik eingerichtet hat, um die Arbeiten zu koordinieren, heißt es aus der Nachbarschaft. Und die Trasse bahnt sich ihren Weg. Wenn der Sand dort ist, wo er sein soll, werden sich der Bau von Entwässerungsanlagen und der Schottertragschichten anschließen. Zum Casumer Idyll gehört bald eine Verkehrsader.