Firmenpleite bremst A 33

Haller Projekte Teil des Insolvenzverfahrens


Von fertig weit entfernt: An dieser Stelle zwischen Hesseln und Holtfeld begann die Firma Betam mit dem Bau der Unterführung für die Neue Hessel. Die Arbeiten ruhen seit Tagen. Über die Fortführung des Auftrags für dieses Bauwerk muss Straßen.NRW jetzt mit dem Auftragnehmer verhandeln. | © Foto: Andreas Großpietsch

Andreas Großpietsch
01.08.2015 | 01.08.2015, 06:01

Drei Grünbrücken, gelegen an Stockkämper und Holtfelder Straße sowie am Eschweg, sollte das Unternehmen in relativ kurzer Entfernung voneinander auf Borgholzhausener Gebiet errichten. Direkt angrenzend, aber auf Haller Gebiet, gab Betam das günstigste Angebot für die Grünbrücke und die danebenliegende Unterführung für die Neue Hessel ab. Die Zukunft dieser beiden Aufträge ist derzeit noch recht ungewiss.

Nur noch ein Firmenschild: Betam-Baufahrzeuge oder gar Mitarbeiter sucht man an der Stockkämper Straße vergebens. - © Foto: Andreas Großpietsch
Nur noch ein Firmenschild: Betam-Baufahrzeuge oder gar Mitarbeiter sucht man an der Stockkämper Straße vergebens. (© Foto: Andreas Großpietsch)

Denn sie sind von dem Insolvenzverfahren direkt betroffen. Das gilt nicht für die drei Borgholzhausener Bauwerke – denn diesen Aufrag hatte Straßen.NRW bereits am 20. Juli gekündigt. Betam hat aber erst am 24. Juli Insolvenz angemeldet. Grund für die Kündigung des Auftrags für die drei Piumer Brücken war mangelnde Bautätigkeit. Man habe dem Unternehmen Fristen gesetzt und dann, als diese abgelaufen waren, den Bauauftrag zurückgenommen, erläutert Dietmar Stölting, der als Projektleiter in der Bauabteilung von Straßen.NRW in Bielefeld arbeitet. Der Vorteil davon ist, dass diese Aufträge jetzt schon neu ausgeschrieben werden können. „Im März 2016 wollen wir mit dem Bau fortfahren“, nennt er einen Zeitplan.

Für die Bauwerke auf Haller Gebiet ist der weitere Weg nicht so eindeutig – jedenfalls im Moment. Die Firma Betam war an vielen Autobahnen in Deutschland aktiv: A1, A3, A7, A24, A43, A44 und A61 stehen neben dem heimischen Autobahnteilstück in den Auftragsbüchern. Insolvenzverwalter Rolf Weidmann muss jetzt für jede einzelne Baustelle prüfen, ob der Auftrag zu wirtschaftlich sinnvollen Konditionen zu Ende gebracht werden kann.

Preis ist niedriger als Kosten

Im Falle von A43 und A44 ist diese Prüfung bereits erfolgt – mit dem Ergebnis, dass diese Arbeiten nicht mehr von der Firma Betam zu Ende geführt werden, weil der geforderte Preis deutlich niedriger als die entstehenden Kosten ist. Im Fall der übrigen aktuellen Baustellen hat Weidmann in der vergangenen Woche eine Rundreise zu den zuständigen Bauverwaltungen unternommen, um über die Fortführung zu verhandeln. Nach Bielefeld ist er dabei aber noch nicht gekommen.

Das ist verständlich, weil die übrigen Autobahnen schon längst unter Verkehr sind und der Weiterbau dringlicher erscheint als an der A33. Dort, so ist man bei Straßen.NRW sicher, führen die nicht zu vermeidenden Verzögerungen bei den Betam-Projekten nicht dazu, dass der Fertigstellungstermin 2019 für das gesamte Bauwerk gefährdet ist.