DemonstrationenZehntausende begehen in ganz Spanien den Weltfrauentag

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Nicht nur wie hier in Madrid, auch in anderen Städten wie Barcelona, Bilbao, Valencia, Saragossa und Sevilla sind zum Weltfrauentag Zehntausende auf die Straßen gegangen. - © Diego Radames/EUROPA PRESS/dpa
Nicht nur wie hier in Madrid, auch in anderen Städten wie Barcelona, Bilbao, Valencia, Saragossa und Sevilla sind zum Weltfrauentag Zehntausende auf die Straßen gegangen. © Diego Radames/EUROPA PRESS/dpa

In ganz Spanien sind am späten Mittwochabend Zehntausende auf die Straßen gegangen, um den Weltfrauentag zu begehen. In der Hauptstadt Madrid versammelten sich die mehrheitlich weiblichen Demonstranten nach einem längeren Marsch auf und an dem Platz Plaza de España. Nach Angaben der Behörden belief sich die Zahl der Teilnehmer auf 17.000, die Organisatorinnen sprachen aber von rund 700.000. «Hoch lebe der Kampf aller Frauen», schrieb Gleichstellungsministerin Irene Montero auf Twitter.

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Nicht nur in Madrid, auch in anderen Städten wie Barcelona, Bilbao, Valencia, Saragossa und Sevilla gingen Zehntausende auf die Straßen. Mancherorts dauerten die Kundgebungen sogar bis kurz vor Mitternacht. Unter den Demonstrantinnen gab es sehr viele junge Mädchen, Frauen, die unter anderem auch ihre kleinen Kinder dabei hatten, sowie zahlreiche Rentnerinnen. Sie trugen vorwiegend lila Kleidung, lila Plakate, lila Fahnen und auch lila Regenschirme. Auch viele Männer machten mit, obwohl sie deutlich in der Unterzahl waren.

Schon seit vielen Jahren finden in Spanien zum Weltfrauentag mit die größten Kundgebungen weltweit statt. Dieses Jahr wurden sie allerdings zum Teil vom Fiasko um ein neues Sexualstrafrecht der linken Regierung überschattet, das wegen einer Gesetzeslücke seit vorigem Herbst völlig unerwartet zur vorzeitigen Freilassung von mehr als 70 einsitzenden Sexualverbrechern führte. Das Parlament leitete deshalb am Dienstagabend eine neue Anpassung dieses Gesetzes ein.

Für die linke Regierung, die sich im wichtigen Wahljahr 2023 als Verfechterin der Frauenrechte profilieren wollte, war das ein herber Rückschlag, der sich inzwischen auch in den Umfragen zur Wählergunst niederschlägt. Die konservative Opposition liegt dort nun vorn. Innerhalb der Koalition löste das sogenannte «Nur Ja heißt Ja»-Gesetz zudem neun Monate vor den Parlamentswahlen eine heftige Krise aus.


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