Patriot-System70 Ukrainer für Flugabwehr-Ausbildung in Deutschland

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Die Bundesregierung will der Ukraine ein ganzes Patriot-System überlassen. - © Bernd Wüstneck/dpa
Die Bundesregierung will der Ukraine ein ganzes Patriot-System überlassen. © Bernd Wüstneck/dpa

Die Luftwaffe startet die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Flugabwehrraketensystem Patriot. Die Gruppe sei bereits am Dienstag gelandet und sollte an diesem Donnerstag mit dem Training beginnen, wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen in Berlin erklärt. Insgesamt handelte es sich um etwa 70 Ukrainer.

Die Bundesregierung will der Ukraine in Absprache mit den USA ein ganzes Patriot-System zur Abwehr russischer Angriffen mit Drohnen, Raketen oder Flugzeugen überlassen. Dazu gehören üblicherweise ein Feuerleitstand, ein Radargerät, ein Stromerzeuger sowie sechs oder mehr der auf Lastwagen aufgebauten Startgeräte.

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Unterdessen meldeten die nach Polen verlegten Patriot-Einheiten «initiale Einsatzbereitschaft», wie das Einsatzführungskommando bereits am Mittwoch mitgeteilt hatte. Die Bundeswehr will die Verteidigung des polnischen Luftraums mit drei Flugabwehrraketenstaffeln unterstützen. Polens Vize-Verteidigungsminister Marcin Ociepa sagte kürzlich, die Patriot-Einheiten seien in der Nähe der Kleinstadt Zamosc im Südosten des Landes stationiert. Dort befindet sich auch wichtige Eisenbahninfrastruktur, die für die Versorgung der von Russland angegriffenen Ukraine aus den Nato-Staaten von Bedeutung ist.

Patriots in Polen als Reaktion auf Raketeneinschlag

Seit dem 16. Januar sind Bundeswehrsoldaten in Polen vor Ort, um gemeinsam mit polnischen Einheiten die Aufnahme der Komponenten des Waffensystems sicherzustellen. Ziel sei es, den Nato-Luftraum und damit auch das polnische Staatsgebiet, die Infrastruktur und die Bevölkerung zu schützen. Der Einsatz ist zunächst auf sechs Monate befristet. Polens Nachbarland Ukraine befindet sich seit dem russischen Angriff im Februar 2022 im Krieg mit Russland.

Nach einem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet im November vorigen Jahres hatten die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihr polnischer Kollege Mariusz Blaszczak vereinbart, dass deutsche Patriot-Raketenabwehrsysteme nach Polen verlegt werden. Bei dem Fehlschuss waren zwei polnische Staatsbürger ums Leben gekommen.


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