Games"Resident Evil 4" im Test: Das fast perfekte Remake

Nach den Remakes zum zweiten und dritten Teil der beliebten Videospiel-Reihe folgt nun, nach dem erfolgreichen "Resident Evil: Village", ein weiteres Remake. Diesmal der vierte Teil, der schon 2005 begeisterte.

Patrick Raphael Paul

Besonders die Kämpfe sind in diesem "Resident Evil 4" eine gute Neuerung. - © Capcom
Besonders die Kämpfe sind in diesem "Resident Evil 4" eine gute Neuerung. © Capcom

Die Releases zur "Resident Evil"-Reihe sind von 2019 bis 2021 in jährlicher Frequenz erschienen. Diesmal hat sich der japanische Videospiel-Entwickler Capcom zwischen "Resident Evil: Village" und dem neuen Spiel ausnahmsweise zwei Jahre Zeit gelassen. Wir haben dem neuen Genre-Ableger auf den Zahn gefühlt und untersucht, ob das hohe Niveau des Originals gehalten werden konnte.

Worum geht's?

Oh, Ashley, wo bist du nur? - © Capcom
Oh, Ashley, wo bist du nur? (© Capcom)

Den kompletten Rundumschlag für alle Neulinge zu finden, ist schwer. Dazu müssten sehr viele Begriffe des Universums erklärt werden. Wir versuchen es trotzdem mal: Wir spielen den für die US-Regierung arbeitenden Agenten Leon Kennedy und versuchen (Achtung: Klischee) die Tochter des US-Präsidenten in Spanien zu finden. Ihr Name ist Ashley Graham. Bei der Suche nach ihr sind wir nicht alleine. Unsere Zentrale, mit der wir währenddessen verbunden sind, liefert uns immer wieder nützliche Informationen beim Fortschreiten unseres Weges.

Ashley Graham ist nämlich mutmaßlich in den Händen der Sekte "Los Illuminados". Deren Ziel ist es, Menschen durch Parasiten zu kontrollieren. Eingefleischte "Resident Evil"”-Fans können sich nun bereits vorstellen, mit was für einer Art von Gegnern wir uns auseinandersetzen müssen. Urgh, das bedeutet für unseren Leon, der bereits in "Resident Evil 2" vom Bösen nicht verschont blieb, blutige Kämpfe gegen widerstandsfähige Monster. Im Laufe des Spiels treffen wir auch auf die aus Teil 2 bekannte Ada Wong. Wird sie uns wieder eine Hilfe sein?

Neuerungen zu Vorgängern im Detail

Upgrades gefällig? Hier gibt's neue Ausrüstung. - © Capcom
Upgrades gefällig? Hier gibt's neue Ausrüstung. (© Capcom)

Während die Vorgänger-Remakes mit recht linearem Kampfsystem daherkamen, gibt es bei diesem neuen "Resident Evil" nun die Möglichkeit des Nahkampf-Tritts – zusätzlich zu den normalen Fernkampf-Waffen. Diese kommen in großer Auswahl und zahlreichen Varianten daher. Daneben unterstützen uns auch Messer, Granaten und andere Ausrüstungsgegenstände. Waffen lassen sich zudem mit Aufsätzen wie Visieren oder Magazin-Erweiterungen verbessern.

Das gesamte Waffensystem wirkt so deutlich interaktiver und auch fairer als zuvor. Wir hatten bei vorherigen "Resident Evil"-Spielen häufig das Gefühl, gegen Gegner zu kämpfen, die zu viel aushalten. Das wurde in diesem "Resident Evil" mit der Vielzahl der Kampf-Optionen deutlich verbessert.

Auch das Sortieren der Gegenstände im Inventar macht Spaß, da der Waffenkoffer sich optisch anpassen lässt, die Gegenstände im Koffer unterschiedlich viel Platz einnehmen und visuell wirklich im Koffer liegen. Dazu gesellt sich eine schöne UI.

Viele der Änderungen und Verbesserung gegenüber den Vorgängern der Serie sind nicht auf den ersten Blick offenkundig, aber bei genauer Betrachtung sehr ausschlaggebend für die gesamte positive Wahrnehmung des Spiels.

Open-World-Enthusiasten aufgepasst

Viva Espana sieht anders aus. Die Spielewelt ist trotzdem überzeugend. - © Capcom
Viva Espana sieht anders aus. Die Spielewelt ist trotzdem überzeugend. (© Capcom)

In der heutigen Zeit ein weiterer wichtiger Hinweis: "Resident Evil" bleibt sich treu. Oder anders gesagt: "Resident Evil" geht nicht mit der Zeit. Aber das finden wir sogar gut. Open-World-Enthusiasten könnten das dagegen nicht so gut finden.

"Resident Evil" arbeitet nämlich wie immer mit engen Korridoren, Sackgassen, verschiedenen Türen, die mit Schlüsseln geöffnet werden können, oder auch eben einfach mit Rätseln, um Passagen zu bewältigen. Ganz klassisch also. Ganz klassisch "Resident Evil". Diesen Weg zu gehen, empfinden wir in der heutigen Zeit als mutig. Aber das zahlt sich definitiv aus. Denn das ganze System überzeugt.

Was uns nicht gefallen hat

Ehrlich gesagt, ist es schwierig zu sagen, was wir wirklich nicht mochten. Bei Betrachtung der allgemeinen Spielwelt ist es wichtig zu betonen, dass man als Spieler definitiv das Horror-Genre mögen oder zumindest interessant finden muss, um "Resident Evil" mögen zu müssen.

Bei uns als "Resident Evil"-Fans war vor allem die Frustration nicht unbeachtlich, als wir bei unserem ersten Durchgang nicht gleich bei 100 Prozent landeten, weil einfach manche Dinge zu gut versteckt sind. Aber der Wiederspielwert von "Resident Evil" ist so hoch, dass das eigentlich kein Problem ist.

Unser Fazit

Als Fans der Serie hatten wir sehr hohe Erwartungen an das neue Spiel von Capcom. Und das Fazit ist: Wir sind begeistert. Selbst Fans des Originalspiels (auf Remakes werfen Fans der Originale immer einen besonders kritischen Blick) werden vollends auf ihre Kosten kommen. Und das nicht nur, weil die Spielzeit die selbe ist, wie beim Original, also rund 15 Stunden.

Das Gameplay ist in die moderne Zeit gehoben worden, die farbliche Gestaltung ist dem Original ähnlich geblieben und das Flair eines "Resident Evils" konnten wir ab der ersten Spielminute genießen. Ein ganz großes Lob für diese unglaubliche Leistung nun schon über mehrere Spiele hinweg! Wir freuen uns bereits auf das nächste "Resident Evil". Bei so einer tollen Arbeit gar auf das nächste Spiel von Capcom.

"Resident Evil 4" ist seit dem 24. März 2023 für PC, Xbox Series, Playstation 4 und PlayStation 5 erhältlich und hat keine Jugendfreigabe (FSK 18). Das Spiel kostet in der Standardausführung 59,99 Euro und in der Digital Deluxe Version 69,99 Euro.

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