Bielefeld. 77 Tage liegen zwischen Arminia Bielefelds sportlichem Jahresabschluss und dem Pflichtspielstart in ein neues Jahr, in dem sich der DSC erheblich steigern muss. Zwei Drittel dieser für Fans wie Profis quälend langen Zeit sind mittlerweile geschafft. Doch erst jetzt, keine vier Wochen vor dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen (29. Januar), bittet Trainer Daniel Scherning wieder auf den Rasen. Wie verfuhren die anderen Zweitligisten?
Natürlich hatte der DSC nicht unmittelbar nach dem 3:1-Heimsieg über den 1. FC Magdeburg am 13. November des Vorjahres den Betrieb eingestellt. Drei weitere Wochen verlangte Scherning seinen Spielern ab, nutzte die Zeit ohne akuten Wettbewerbsdruck für Grundlagenarbeit und baute einige Testspiele in den Terminkalender ein. Die WM-Pause führte so zu einer ungewohnten Situation: Trainieren ohne Pflichtspiele, dafür aber mit einem ausgedehnten Urlaub in Sichtweite? Für Fußballer ein einmaliges Szenario, das Motivation und Disziplin erforderte.
Die meisten Konkurrenten gingen einen anderen Weg: Für die Spieler von 14 der 18 Klubs stand unmittelbar nach dem 17. Spieltag ein mindestens dreiwöchiger Urlaub an. Hannover 96 machte am 28. November den Frühstarter – da hatten die Arminen ihre Urlaubsphase noch gar nicht begonnen. Holstein Kiel trommelte seine Spieler erst am 16. Dezember wieder zusammen. Der Großteil der Liga, darunter auch der SC Paderborn, ist seit Anfang Dezember wieder im Trainingsrhythmus und machte nur über die Feiertage eine kurze Pause.
Auch Arminias erster Gegner setzt auf die kurze Vorbereitung
Ganz allein ist Arminia Bielefeld mit seiner "Express-Vorbereitung" von dreieinhalb Wochen, nach der Leistungsdiagnostik am Dienstag stehen erst ab Mittwoch wieder Einheiten mit Ball auf dem Plan, aber nicht. Der Hamburger SV, der SV Sandhausen und Fortuna Düsseldorf gehen den gleichen Weg: Sie setzen auf ein kurzes, aber knackiges Warm-up für die Rückrunde.
Alle Klubs eint, was auch von Arminias Verantwortlichen zu vernehmen ist: Sie tappen im Dunkeln bei der Frage, welcher Ablaufplan für diesen einmaligen Winter der effizientere ist. Der DSC entschied sich nach bestem Wissen und Gewissen für die ausgedehnte Pause – und hofft nun auf voll regenerierte Profis für ein besseres 2023.
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