Loxten. Durch die Versmolder Straßen geistern am Halloween-Abend Kinder als verkleidete Hexen, Vampire und Zombies – in der Sparkassenarena erleben SF Loxtens Regionalliga-Handballer am Freitag aber keine böse Überraschung. Der Spitzenreiter zeigt dem starken Aufsteiger Handball Bad Salzuflen mit 36:29 (16:9) die Grenzen auf.
Loxtens Schreckgespenst trägt ein knallrotes Trikot und muss sich nicht einmal eine Maske aufsetzen, um dem Gegner gehörigen Respekt einzuflößen. Marco Possehl ist an diesem Abend der Hexenmeister zwischen den Pfosten und raubt den Lippern mit zwölf starken Paraden alle Chancen auf einen zählbaren Erfolg.
Nach holprigem 0:2-Start sorgt Loxtens brutale individuelle Qualität für einen Klassenunterschied, der sich auch auf der Anzeigetafel bemerkbar macht. Die Frösche ziehen auf 10:4 davon und zwingen Gäste-Trainer Fabian Arning nach 18 Minuten bereits zur zweiten Auszeit. Dass diese verpufft, liegt auch daran, dass die Loxtener ihre Gegner danach mit der Umstellung auf eine 5:1-Abwehr vor eine neue knifflige Aufgabe stellen.
SF Loxten dominiert die Partie bis zum 24:15
Der eingewechselte Außen Timo Menger überzeugt im Deckungsverbund als Störfaktor und spielt gleichzeitig im Gegenstoß seine Sprint- und Abschluss-Qualitäten aus. Am Ende ist der Sommer-Rückkehrer mit sieben Treffern Loxtens bester Schütze.
Alle SFL-Fans unter den 600 Augenzeugen in der gut gefüllten Arena freuen sich, dass die Hausherren trotz komfortabler 16:9-Pausenführung auch zu Beginn der zweiten Hälfte weiter aufs Gaspedal drücken. Mit hoher Spielkontrolle dominiert Loxten die Partie gegen den mit 6:8 Punkten gestarteten Aufsteiger bis zum 24:15 (41.) nach Belieben.
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„Das konnte man sich sehr gut angucken. Und für das Teamgefühl ist es wichtig, dass sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eingetragen haben“, wird Keeper Marco Possehl nach Abpfiff loben – wobei „Google“ selbst in der zweiten Halbzeit speziell von den Außenpositionen gerne noch den einen oder anderen Ball mehr gehalten hätte, „denn diesen Anspruch habe ich an mich.“
Loxten kassiert 14 Gegentore in 20 Minuten
Generell läuft die Schlussphase nicht unbedingt nach dem Geschmack des Spitzenreiters, der gegen die couragiert kämpfenden Lipper zunehmend nachlässiger agiert und sich in der isoliert betrachteten zweiten Halbzeit mit einem 20:20 zufriedengeben muss.
„14 kassierte Gegentore in den letzten 20 Minuten sind natürlich zu viel“, kritisiert deshalb mit Blick auf den 36:29-Endstand auch SFL-Trainer Thomas Lay. Mit der Gesamtvorstellung ist „T-Lay“ dennoch zufrieden: „Besonders unsere Spielkontrolle hat mir gefallen. Es war ein ruhiges und aufgeräumtes Spiel ohne Hektik.“
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Während auf den Straßen die Hexen, Vampire und Zombies ihre Süßigkeiten nach Hause gebracht haben, dürfen sich die Sportfreunde über ihre „Halloween-Bonbons“ freuen: zwei weitere Punkte und die Gewissheit, dass sich vor diesem Spitzenreiter noch so mancher Gegner gruseln dürfte.
Die Statistik: SF Loxten - HB Salzuflen
SF Loxten: M. Possehl (1.-55.), Greitens (55.-60.), Weischer (1), Menger (7), Brockmeyer (2), Patzelt (5), Schidetzky (1), Möllmann (1), Louis (6/1), von Ameln (3), Kalter (2), Hübner (1), J. Possehl (4), Schöße (3).
Handball Bad Salzuflen: Südhölter (1.-22.), Schneider (22.-60.), Anzer (4), Heumann, Ostorp (1), Timm (2), Heinemann (1), F. Krüger (6), ter Duis (5), Göke (1), Goerder (4/2), Steffen (1), Pöppelmeier, Hummerjohann (2), Hübner (2), Sträter.
Schiedsrichter: Schallenberg, Scholz (Lenzinghausen).
Zuschauer: 600.
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