Duo aus dem Kreis Gütersloh startet Marketing-Offensive beim FSV Gütersloh

Altkreis Halle/Gütersloh. Alexandra Popp und Co. sei Dank: Seit dem Finaleinzug der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2022 genießt der Frauenfußball in Deutschland ungekannte Aufmerksamkeit. Die Bundesliga vermeldet Zuschauer- und Einnahmerekorde, Ende des Monats überträgt der Pay-TV-Sender Sky erstmals drei Viertelfinalspiele des DFB-Pokals in einer Livekonferenz. Auch Tobias Neumann spürt den Aufwind. &bdquo;Die EM hat den Frauenfußball in der Region enorm gepusht. OWL ist aufgewacht“, sagt der Borgholzhausener – und stellt fest: &bdquo;Die Arbeit macht mir momentan sehr viel Freude.“ Seit 2019 ist Neumann im Marketing des Zweitligisten FSV Gütersloh tätig. Im vergangenen Jahr hat er die Leitung der Abteilung vom Wertheraner Heinz Krüger übernommen. &bdquo;In dieser Zeit ist sehr viel passiert im Verein“, sagt Neumann. Der 40-Jährige, der auch stellvertretender Geschäftsführer des FSV ist, hat unter anderem ein achtköpfiges Team installiert, das sich mit einem professionellen Anspruch um die Vermarktung und Außendarstellung des Clubs kümmert. "Wir machen unsere Arbeit mit viel Herzblut" Ein wichtiger Teil dieses Teams ist Chris Punnakkattu Daniel aus Versmold. Eher zufällig machten der ehemalige Journalist und Tobias Neumann am Rande eines Gütersloher Heimspiels Bekanntschaft – und lagen sofort auf einer Wellenlänge. &bdquo;Ich fand spannend, was der FSV macht und wollte den Verein unterstützen“, erzählt Punnakkattu Daniel. Mittlerweile ist der 41-Jährige, der als Fußball- und Medienexperte unter anderem schon für Männervereine wie Bayern München und Borussia Dortmund, den DFB und den indischen Verband tätig war, beim FSV Gütersloh als &bdquo;Strategischer Berater“ und Leiter des Bereichs Kommunikation und Medien im Boot. &bdquo;Tobias und ich ergänzen uns gut. Wir machen unsere Arbeit mit viel Herzblut“, sagt Chris Punnakkattu Daniel. Und das zahlt sich aus: Die Werbeeinnahmen des FSV sind im Jahr 2021 auf 230.000 Euro gestiegen. Für das offene Geschäftsjahr 2022 sieht Tobias Neumann weitere Luft nach oben. Anfang der Woche erst verkündete der FSV die langfristige Zusammenarbeit mit dem Versmolder Verpackungshersteller Wellkisten Gross. &bdquo;Und wir sind an weiteren großen Unternehmen dran“, sagt er. &bdquo;Organisatorisch und wirtschaftlich optimal aufgestellt“ Mit seiner Marketingoffensive zieht der FSV Gütersloh nicht zuletzt die Lehren aus der Saison 2021. Trotz Tabellenführung verzichtete der Verein seinerzeit auf den Aufstieg, weil er in der Corona-Pandemie das finanzielle Risiko in der Bundesliga scheute. Mittlerweile aber sieht Neumann den Club &bdquo;organisatorisch und wirtschaftlich optimal aufgestellt“. Und die sportliche Lage ist für die Gütersloher Kickerinnen ähnlich vielversprechend wie vor zwei Jahren: Neben Spitzenreiter RB Leipzig, am Sonntag um 11 Uhr zu Gast beim FSV in der Rhedaer Tönnies-Arena, haben sieben weitere Vereine die Chance auf den zweiten Aufstiegsplatz. Da die Reserveteams von FC Bayern, Hoffenheim, Wolfsburg und Eintracht Frankfurt aber nicht in der Bundesliga starten dürfen und die SG Andernach aufgrund fehlender Strukturen wohl keine Lizenz erhielte, läuft alles auf einen Zweikampf zwischen den Gütersloherinnen und dem 1. FC Nürnberg hinaus. Mit einem Unentschieden gegen Leipzig könnte der FSV zum Hinrundenabschluss an den &bdquo;Clubberinnen“ vorbeiziehen. Bei Aufstieg müsste knapp eine Million Euro her &bdquo;Der Aufstieg wäre eine Belohnung für uns alle und würde dem Verein neue Perspektiven öffnen“, sagt Chris Punnakkattu Daniel. Gleichzeitig käme auf ihn und Tobias Neumann freilich auch mehr Arbeit zu. Aktuell sind beide ehrenamtlich tätig, im Oberhaus müssen die Stellen Marketing und Medien von den Clubs aber mindestens mit Teilzeitkräften besetzt werden. &bdquo;Um mithalten zu können, müssten unsere Einnahmen an die Millionengrenze kommen“, rechnet Neumann vor. TV-Gelder würden einen Teil der Zusatzkosten decken. Und mit der Weltmeisterschaft im Sommer steht die nächste große Bühne für den deutschen Frauenfußball schon wieder bereit. Lesen Sie auch:Nationalelf im Finale: FSV Gütersloh drückt Ex-Spielerinnen die Daumen

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