Steinhagen. In sozialen Medien, in der Presse und zuletzt sogar im Fernsehen verbreitet sich die Geschichte von Feelia Blume rasant. Die Fünfjährige ist am Myelodysplastischen Syndrom (MDS) erkrankt, einer Erkrankung des blutbildenden Systems und Vorstufe zur Leukämie. Nur eine Knochenmark-Spende kann der kleinen Steinhagenerin langfristig Besserung verschaffen, weswegen die Familie derzeit nach einem Spender sucht.
Bis zu ihrer Erkrankung ging Feelia regelmäßig in die Kita Arche Noah. Ebenso wie ihre Familie und Freunde sorgen sich auch die Mitarbeiter und die Kinder der Kita um die Fünfjährige und möchten ihr helfen. Das geht zum Beispiel, indem man sich in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lässt (siehe Info). Aber auch scheinbar kleine Gesten helfen Feelia auf ihrem schweren Weg.
Jeder kann helfen
Wer Feelia helfen möchte, kann sich unter www.dkms.de/fee als Stammzellenspender bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen.Lustiges Fotoalbum soll ein Lächeln hervorzaubern
So haben sich ihre Kita-Freunde dazu entschlossen, ihr ein Fotoalbum zu basteln und ihr so ein paar glückliche Momente zu schenken. Auf den Bildern machen die Kinder viel Quatsch und ziehen Grimassen. „Wir möchten, dass sie ganz viel lacht." Auch regelmäßige Anrufe, WhatsApp-Nachrichten und ein Besuch sind geplant, bei dem Feelia dann vom Balkon allen Kindern zuwinken kann, wenn es ihr gut genug geht.
„Wir haben viel Kontakt mit ihrer Familie, die waren auch vorher schon sehr engagiert in der Kita. Manchmal kommen sie mit Feelia spontan vorbei auf einem Spaziergang oder sie informieren uns telefonisch über Neuigkeiten", berichtet Rita Ratuschnij. Besonders stolz ist Feelia auf ihr Fenster. Denn das zur Straße hinausgehende Fenster der Einrichtung ist mit „Herzen für Feelia" voll geklebt, die die Kinder für sie gebastelt haben.
Wie gehen ihre Freunde mit der Erkrankung um?

Und auch die Erwachsenen unterstützen die Familie. Zum Beispiel mit der Sammlung von Zahnbürsten. „Die wenigsten wissen, dass man bei einer Chemotherapie eine Zahnbürste nur einmal benutzen darf und dann wegwerfen muss, das geht auf die Dauer auch ins Geld", weiß Ratuschnij, die begeistert ist über die Anteilnahme der Eltern.
Feelias Erkrankung ist natürlich auch in Gesprächen zwischen den Kindern immer wieder ein Thema. „Die Kinder haben angefangen zu fragen, wann sie wieder kommt und wir haben ihnen dann erzählt, dass sie krank ist. Aber die meisten geben sich mit so einer Antwort nicht zufrieden", berichtet Rita Ratuschnij.
Angst haben ist völlig in Ordnung
Die Erzieherin und ihre Kolleginnen haben sich viel Zeit genommen, um diese besondere Situation mit den Kindern aufzuarbeiten. Sie haben den Kindern den Weg überlassen, über den sie sich dem Thema nähern wollten und schnell gemerkt: es geht um Gefühle. Wie ist es, wenn man krank ist und was ist der Unterschied zwischen einem Schnupfen oder Bauchschmerzen, also Krankheiten, von denen man sich schnell erholt, und einer langwierigen Erkrankung wie bei Feelia?
Vor allem die neun Kinder, die im Sommer mit Feelia eingeschult würden, haben sich viele Gedanken gemacht. Angst war dabei eines der Hauptthemen, die eigene Angst, aber auch die von Feelia. Wichtig war den Mitarbeitern der Kita Arche Noah vor allem, den Kindern zu vermitteln: Angst zu haben ist völlig in Ordnung.
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