Langenheide. Zwei unten, einer oben: Im März 2017 schlug David Helbig an der berühmten ZDF-Torwand mit insgesamt drei Treffern zwei Weltmeister. Johannes Rydzek und Björn Kircheisen, Nordische Kombinierer und wenige Tage zuvor Goldmedaillengewinner bei der nordischen Ski-WM in Lahti in Finnland, applaudierten fair, als sich der heute 31-Jährige mit seinem letzten Versuch den Sieg sicherte. Rydzek hatte zuvor zwei, Kircheisen einmal getroffen. „Das war eine besondere Erfahrung", sagt Helbig heute. Eine von vielen, die der Fußballer in seiner Laufbahn gemacht hat. Und von denen ab Sommer der TuS Langenheide profitieren wird.
Als „Paukenschlag" bezeichnet der heimische Fußballclub in den sozialen Netzwerken die Verpflichtung des treffsicheren Angreifers. Wie berichtet kommt der Offensivspieler vom Herforder A-Ligisten GW Pödinghausen, wo er seit zweieinhalb Jahren spielt. Zuvor kickte Helbig unter anderem beim TuS Jöllenbeck und VfL Theesen. Und bei Erzgebirge Aue.
„Das Gesamtpaket hat mich einfach überzeugt"
Helbig durchlief beim heutigen Zweitligisten sämtliche Jugendabteilungen und spielte für die Reserve in der Oberliga. Manchmal trainierte er bei den Profis mit, stand bei Testspielen im Kader. Aus privaten Gründen entschied er sich dann gegen die Chance auf eine Profikarriere. Helbig zog stattdessen nach Bielefeld, wo er bis heute lebt. Seine Entscheidung hat er nie bereut.
In Langenheide wird der Rechtsfuß ab Sommer nicht nur das schwarz-weiße Trikot tragen. Als spielender Co-Trainer ist er der verlängerte Arm von Göksu Keles. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Tagen beim VfL Theesen. Schon in der Vergangenheit hat der 26 Jahre alte Cheftrainer des TuS versucht, Helbig auf die Langenheider Alm zu locken.
Jetzt hat es geklappt. „Das Gesamtpaket hat mich einfach überzeugt. Es passt auf allen Ebenen", sagt Helbig. Das klare Ziel: „Mit der jungen und hungrigen Mannschaft in die Kreisliga A aufzusteigen und sich im Kreisoberhaus zu etablieren." Außerdem reize es ihn, zum ersten Mal ins Trainergeschäft reinzuschnuppern.
Mit Keles, der die B-Lizenz besitzt, wird sich Helbig ab Sommer intensiv austauschen. Und selbst sein Wissen auf dem Feld weitergeben. „In Pödinghausen war ich von Beginn an ein Führungsspieler", sagt er: „Diese Rolle werde ich auch in Langenheide einnehmen und dabei meine Erfahrung an die jungen Spieler weitergeben."
„Ich vermute, die Spielzeit wird annulliert"
Ein Laufbahnende ist noch lange nicht in Sicht. „Ich bin zwar 31 aber noch topfit", sagt Helbig. In der Corona-Pause bleibt er mit regelmäßigen Läufen und Stabi-Übungen in Form. Schwerer verletzt war er noch nie. Ob die Saison noch einmal fortgesetzt wird, darüber kann Helbig nur spekulieren. „Ich vermute, die Spielzeit wird annulliert und wir beginnen im Sommer bei null". Dann würde er mit dem TuS Langenheide garantiert in der B-Liga starten. Als Zweiter haben die „Almbuben" derzeit zwar noch theoretische Chancen auf den Aufstieg. Bei einem Abbruch ist die dann aber endgültig futsch.

Im Kreis Herford hat Helbig bei GW Pödinghausen auch in der B-Liga begonnen. Um den fußballerischen Aufwand zu minimieren, ist er im Sommer 2017 vom TuS Jöllenbeck aus der Bezirksliga dorthin gewechselt. Mit 42 Toren hatte Helbig dann maßgeblich seinen Anteil daran, dass den Grün-Weißen der Aufstieg in die A-Liga gelang.
Ob ihm im Sommer in Langenheide ähnlich viele Tore gelingen, ist für Helbig zweitrangig. Wichtiger sei, „in den entscheidenden Spielen als Mannschaft eine gute Leistung abzurufen", sagt er. „Wenn wir gegen unsere direkte Konkurrenz gewinnen, ist es egal wer die Tore schießt. Ob ich das bin oder jemand anders."
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