Versmold.So sieht es zumindest Karsten Wolf. „Mit der Mannschaft, die wir ins Rennen schicken werden, sind wir krasser Außenseiter", sagt der Sportliche Leiter des Gastgebers Tennispark Versmold. Denn nach dem Gruppensieg mit 7:1 Punkten stellt sich die personelle Situation am Caldenhofer Weg ausgerechnet vor dem Finale so prekär dar, wie bislang noch nie in dieser Hallensaison.
In Marvin Netuschil und Luca Gelhardt werden den Versmoldern zwei schlagkräftige Trümpfe definitiv fehlen. Das Duo tourt derzeit durch die Türkei, um dort auf Turnieren um Preisgeld und Ranglistenpunkte zu kämpfen. Wolf hat für diese Planung Verständnis. „Beide haben gerade die Trainer-A-Lizenz gemacht und konnten in letzter Zeit wenig trainieren und spielen. Für uns ist es wichtiger, dass sie in der Sommersaison in Topform sind", sagt er.
Ein mehr als adäquater Ersatz wäre Daniel Masur gewesen. Unglücklich für den Tennispark: Der an Position eins gemeldete Davis-Cup-Spieler wäre terminlich am Wochenende sogar frei gewesen. Weil Masur in der Gruppenphase aber nicht gespielt hat, verbietet die Wettspielordnung seinen Einsatz.
„Der Versmolder Granulatboden ist nicht unser Belag"
So wird Michael Pille zu seinem Saisondebüt kommen. Der Routinier hat wegen einer Knieverletzung seit Monaten kein Match absolviert. Umso mehr freut sich Wolf über das Comeback, das für Pille zugleich ein Abschiedsspiel ist. „Michael ist ein sehr guter Typ. Leider wird er den Verein nach der Saison verlassen", sagt der Sportliche Leiter. Pille, dem auch eine Anfrage vom TC BW Halle vorlag, wechselt nach Haste.
Offen ist, ob Benjamin Fitzon die Mannschaft vervollständigt. Er bekam unter der Woche einen Ball auf den Daumen, der seitdem dick bandagiert ist. Die Versmolder Hoffnungen, den Zuschauern ein wenig Spannung bieten zu können, ruhen damit auf den beiden Top-Positionen: Johann Willems, Nummer 45 der deutschen Rangliste, ist gegen Halles Spitzenspieler Lennart Zynga (Nummer 65) auf dem Papier sogar Favorit. Der 32 Jahre alte Laurentiu Erlic wirft im zweiten Einzel gegen den sechs Jahre jüngeren Niederländer Justin Eleveld seine Erfahrung in den Ring.
Für Christopher Koderisch ist der dritte Haller Titelgewinn in Folge deshalb noch lange nicht gebucht. „Vielleicht liegen unsere Chancen bei 51 zu 49 Prozent", spekuliert der Blau-Weiß-Kapitän eher vorsichtig. Einen Spaziergang wie im Vorjahr (6:0 bei 12:0 Sätzen und 72:7 Spielen gegen den TC Iserlohn) hält er auch deshalb für ausgeschlossen, „weil der Granulatboden in Versmold nicht unbedingt unser Belag ist."
Voraussichtliche Aufstellungen am Samstag – Versmold: 1. Willems, 2. Erlic, 3. Pille, 4. Fitzon; Halle: 1. Zynga, 2. Eleveld, 3. Koderisch, 4. Maximilian Friese.
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