Fernsehen

Trauer um TV-Journalist Jürgen Thebrath

Der Journalist Jürgen Thebrath hatte zweimal den Grimme-Preis erhalten. (Archivbild) | © Simin Kianmehr/WDR Westdeutscher Rundfunk/dpa

12.11.2025 | 12.11.2025, 13:13

Er brachte mit einem TV-Bericht einen der größten deutschen Lebensmittelskandale ins Rollen: Der vielfach preisgekrönte Fernsehjournalist Jürgen Thebrath ist tot. Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) mitteilte, starb er am 10. November im Alter von 78 Jahren.

Als Redakteur des ARD-Magazins «Monitor» von 1985 bis 1991 zählte Thebrath zu den bekannten Fernsehgesichtern. Am stärksten in Erinnerung dürfte vielen Zuschauerrinnen und Zuschauern der Bericht von Ende Juli 1987 über die Wurmlarven-Belastung von frischem Hering in Erinnerung geblieben sein. Rund zehn Millionen Menschen ekelten sich am Bildschirm. Von August bis Dezember 1987 ging der Fischverbrauch in der Bundesrepublik um gut 25 Prozent zurück. Der Gesetzgeber verschärfte als Reaktion die Hygiene-Verordnung für Fisch.

Thebraths journalistische Karriere war aber weitaus vielfältiger. In seiner mehr als 30-jährigen Tätigkeit für den WDR leitete er unter anderem die ARD-Auslandsstudios in New York und Brüssel. Thebrath war in der Folge bis zu seiner Pensionierung 2011 stellvertretender Chefredakteur Fernsehen. Zweimal erhielt er den Grimme-Preis, einen der renommiertesten Medienpreise Deutschlands.

«Jürgens Anliegen war die kritische Kontrolle der Mächtigen», würdigte WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn. «Er war ein öffentlich-rechtlicher Journalist im besten Sinne: fundiert in der Recherche, fair in der Darstellung der Fakten, klug in der Argumentation.»