Nach einem verheerenden Brand in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Kamen mit zwei Todesopfern hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Das berichtete ein Polizeisprecher am Dienstag, nachdem bereits in der Nacht zuvor Ermittler mit Untersuchungen am Brandort begonnen hatten. Zwei Bewohner - ein 43-Jähriger und ein 56 Jahre alter Mann - kamen bei dem Feuer am späten Montagabend ums Leben.
Eine dritte Person - ein 22-jähriger Bewohner - befinde sich in Lebensgefahr, sagte der Polizeisprecher. Zudem habe eine Bewohnerin eine Rauchgasvergiftung erlitten und sei zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht worden, schilderte die Feuerwehr. Der Brand habe sich in einer Wohnung im Erdgeschoss ereignet.
In der Pflegeeinrichtung in der Ruhrgebietsstadt leben Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Etwa 50 Bewohnerinnen und Bewohner seien nach dem Ausbruch des Feuers in Sicherheit gebracht worden, berichtete die Feuerwehr nach dem Großeinsatz. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte habe die Erdgeschosswohnung bereits in voller Ausdehnung gebrannt.
Drei Bewohner seien bewusstlos aus dem Gefahrenbereich geborgen worden. Bei den beiden 43 und 56 Jahre alten Betroffenen seien Wiederbelebungsmaßnahmen erfolglos geblieben. Der schwer verletzte 22-Jährige wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.
Trotz der anfangs sehr unübersichtlichen Lage sei das Feuer schnell gelöscht worden. Die Bewohner seien vor Ort versorgt worden. Man habe die Betroffenen in sichere Brandabschnitte im zweiten Obergeschoss und andere ungefährdete Bereiche gebracht. Die Feuerwehr führte umfangreiche Belüftungsmaßnahmen im Gebäude durch.
Bewohner und Mitarbeiter wurden durch nach Angaben der Feuerwehr von der Notfallseelsorge des Kreises Unna betreut. Acht Bewohner könnten nach dem Brand nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Heimleitung habe sie vorübergehend in anderen Gebäudebereichen unterbringen können.
Wie es genau zu dem Brand kam, war am Tag nach dem Vorfall zunächst unklar. Die Ermittlungen dazu könnten mehrere Tage dauern, sagte der Polizeisprecher. Sachverständige müssten sich vor Ort ein genaues Bild von der Lage machen. Vor deren Gutachten könne man zur Ursache noch keine Angaben machen.
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