Der neue israelische Botschafter Ron Prosor hat das besondere Engagement Nordrhein-Westfalens im deutsch-israelischen Verhältnis hervorgehoben. «Das Land Nordrhein-Westfalen war echt das erste der Bundesländer, das eine solche Beziehung mit Israel von Anfang an - damals unter Johannes Rau - angefangen hat», sagte Prosor, der fließend Deutsch spricht, am Donnerstag bei seinem Antrittsbesuch in NRW in Köln. Es freue ihn sehr, dass dies seitdem immer weitergeführt worden sei.
Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der den Botschafter in der Kölner Synagogengemeinde traf, betonte, die Freundschaft zu Israel gehöre zu den Grundfesten der Landesregierung. «Das enge Band zwischen unseren Ländern wollen wir weiter stärken und den Austausch auf gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Ebene intensivieren - unter anderem, indem wir unser Landesbüro für Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Jugend und Kultur in Israel weiter ausbauen.»
Das Büro des Landes in Tel Aviv habe die Aufgabe, die bilateralen Beziehungen in allen Bereichen der Länderkompetenz zu intensivieren. Es sei das einzige mit einem derart umfassenden Auftrag weltweit. Prosor sagte: «Ich hoffe sehr, dass die anderen Bundesländer Ihrem Vorbild folgen und ebenfalls ein solches Büro in Israel aufbauen.» Wüst hob hervor, die Freundschaft zwischen den beiden Ländern basiere nicht nur auf der besonderen Verantwortung, die aus der Shoa erwachse. «Vielmehr beruht sie heute auf gleichen Werten und Interessen. Der Schutz jüdischen Lebens und die Sicherheit Israels gehören zur deutschen Staatsraison, der sich auch die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen voll und ganz verpflichtet fühlt.» Er freue sich besonders über die Gründung eines deutsch-israelischen Jugendwerks nach dem Vorbild des Austauschs mit Frankreich.
Prosor hatte im vergangenen Monat sein Beglaubigungsschreiben an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Er gilt als einer der profiliertesten israelischen Diplomaten.
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