Das Rheinischen Braunkohlerevier ist auch ein Feld für Archäologen. Die Fachleute stellen am Samstag (20. August) ihre jüngsten Funde vor. In der Außenstelle des LVR-Amts für Bodendenkmalpflege in Titz - unmittelbar am Tagebau Hambach - werden die jüngsten Funde aus der Römerzeit gezeigt. Etwa 50 Objekte sollen präsentiert werden, sagte Robin Peters, der Leiter der Außenstelle im Kreis Düren. Darunter sind ein römischer Kinderschuh, der in einem Brunnen entdeckt wurde, und Grabfunde. Römer- und Germanen-Darsteller werden die Rekonstruktion einer eisenzeitlichen Hofanlage beleben.
Direkt an einer Ausgrabung am Tagebau können Besucher die Grabung an einem gut 2000 Jahre alten römischen Gutshof sehen. Außerdem wollen Archäologen ihre Arbeitsmethoden vorführen.
Dass so viele Funde im Umfeld der Braunkohletagebaue zwischen Köln, Aachen und Mönchengladbach zutage gefördert werden, liegt unter anderem an der «Via Belgica», einer alten Römerstraße, die von Köln nach Jülich und weiter Richtung Heerlen in den Niederlanden führte - quer durch das heutige Abbaugebiet.
Hier lag in der Römerzeit die Kornkammer für die großen Siedlungen am Rhein wie Köln und Xanten. «Alle paar Kilometer stand ein größerer römischer Gutshof», sagte Peters. Die Anlagen seien von Wirtschaftsflächen umgeben gewesen und von etwa sechs bis zwölf Leuten bewirtschaftet worden.
Die archäologische Außenstelle stellt ihre Arbeit erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder bei einem Tag der offenen Tür vor.
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