Angesichts der hohen Inflation will die IG Metall für die Beschäftigen der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie in den anstehenden Tarifverhandlungen 8 Prozent mehr Geld fordern. Das habe die Tarifkommission beschlossen, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. «Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Auftrags- und Ertragslage in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte», sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer Knut Giesler. Der IG-Metall-Vorstand hatte zuvor für die Tarifrunde eine Forderung von 7 bis 8 Prozent empfohlen.
Die IG Metall NRW begründet die Forderung mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. So seien die Auftragseingänge im ersten Quartal gegenüber dem vierten Quartal um 4,2 Prozent gestiegen. Die Reichweite der Aufträge in der Metall- und Elektroindustrie rangiere auf einem historischen Höchstwert. Die Produktions- und Exporterwartungen hätten sich im Juni noch einmal deutlich verbessert.
Giesler verwies außerdem darauf, dass es die letzte dauerhafte Entgelterhöhung im Jahr 2018 gegeben habe. Die IG Metall habe in der Tarifrunde im letzten Jahr zum Höhepunkt der Corona-Pandemie verantwortungsvoll gehandelt und dazu beigetragen, dass die Branche gut durch die Krise gekommen sei. «Jetzt müssen die Unternehmen Verantwortung zeigen und die soziale Sicherheit der Beschäftigten schützen.»
Die NRW-Metallarbeitgeber wiesen die IG Metall-Forderung als «völlig unrealistisch» zurück. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Metall NRW, Arndt Kirchhoff warnte, eine auch nur annähernde Umsetzung dieser Forderung würde viele Betriebe völlig überfordern und zahlreiche Arbeitsplätze im bedeutendstem Industriezweig des Landes aufs Spiel setzen.
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