Aussichten für die RegionNach dem Starkregen und Gewitter: Welches Wetter erwartet OWL?

Auf sehr nasse Monate folgen zwei schwül-warme Tage mit teils heftigen Unwettern. Jetzt soll es erstmal trocken bleiben. Aber ist das schon Sommer? Ein Meteorologe erklärt.

Katharina Thiel

Die Feuerwehr musste zu vielen Überschwemmungen in Detmold ausrücken. - © Feuerwehr Detmold
Die Feuerwehr musste zu vielen Überschwemmungen in Detmold ausrücken. © Feuerwehr Detmold

Bielefeld. Ein Unwetter mit Gewitter und Starkregen hat in Ostwestfalen-Lippe Häuser unter Wasser gesetzt und Straßen überflutet. Feuerwehren fuhren Hunderte Einsätze, um Keller leer zu pumpen und vollgelaufene Straßen zu sperren. Rund um Bielefeld und Detmold seien am Montagabend in kurzer Zeit bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, erklärt der Lübbecker Meteorologe Friedrich Föst. Das sei mehr Regen als durchschnittlich im gesamten Monat Mai.

Sowieso seien die vergangenen Monate zu nass gewesen: "Seit März befinden wir uns in einer eingefahrenen Wetterlage" – "Standwetter" nennen das die Experten. Dazu komme der Wind, der bisher vor allem aus dem Norden und Osten wehe. "Der ist zu dieser Jahreszeit einfach kalt. Das sind noch Nachwirkungen des Winters", erklärt Föst. Am Montag habe es dann zum ersten Mal in diesem Jahr überhaupt schwül-sommerliche Wärme gegeben, die auf eben diese kühle Atlantikluft getroffen sei.

"Ob und wann sich das umstellen wird, weiß man nicht", sagt Föst. Aktuell befinden wir uns laut dem Experten im sogenannten Vollfrühling, von Sommer könne also noch überhaupt keine Rede sein. Meteorologischer Sommeranfang sei erst am 1. Juni, Hochsommer im Juli. Temperaturen mit Höchstwerten um 20 Grad Celsius seien für die aktuelle Jahreszeit normal. "Wir haben also durchaus das, was uns zusteht. Der Sommer übt."

Langzeit-Prognose: Leicht zu warmer Sommer

In den kommenden Tagen soll es wieder wärmer werden, mit Temperaturen bis 20 Grad. Am Freitag und Richtung Pfingstwochenende gehen die Temperaturen weiter hoch. Viel mehr lasse sich jedoch nicht sagen, erklärt Föst. "Selbst Tag drei und vier sind kaum vorherzusagen." Er verweist aber auf eine Langzeit-Prognose, laut der es 2023 einen "leicht zu warmen Sommer" geben soll.

Diese habe jedoch keine Aussagekraft für das eigentliche Wetter: Denn das könne auch bedeuten, dass auf drei verregnete und kalte Wochen drei sehr heiße folgen – so entstehe dann im Durchschnitt ein Sommer mit ein bis zwei Grad höheren Temperaturen.

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