Bielefeld. Die Preise auf Bielefelds Wohnungsmarkt stagnieren im Sommer 2022 auf sehr hohem Niveau. Während Bauherren und Investoren manches Neubauprojekt zwar wegen gestiegener Kreditzinsen auf Eis legen, werden Bestandsimmobilien aufgrund weiterhin hoher Nachfrage nicht günstiger. Viele Objekte sind für die Bielefelder ohnehin längst nicht mehr erschwinglich. Mögliche Abhilfe: Versteigerungen.
Das Amtsgericht Bielefeld hat jetzt neue Zwangsversteigerungstermine für September und Oktober veröffentlicht. Vier Wohnhäuser kommen unter den Hammer, darunter auch ein Dreifamilienhaus. Gutachten, Exposees, Verkehrswerte, Termine und Adressen sind bereitgestellt. Alle Daten zu den Objekten gibt es hier kompakt im Überblick.
Immobilien in Bielefeld: Zwangsversteigerungen | Wohnhäuser
1. Donnerstag, 22. September, 9 Uhr: Reihenhaus: Leiblstraße 66, 33615 Bielefeld, Gellershagen | Beschreibung: Laut Wertgutachten des Sachverständigen: Unterkellertes, zweigeschossiges Reihenmittelhaus, als Erbbaurecht bis zum 31. Dezember 2071 und Erbbaurechtsanteil an einem Garagenhof | Baujahr: 1977, Grundstücksgröße: 146 m² | Wohnfläche: ca. 94 m² | Verkehrswert: 249.000 Euro | Versteigerungsort: Amtsgericht Bielefeld, Gerichtstraße 6, Ebene 0 (Saalebene), Saal: 18
2. Donnerstag, 29. September, 9 Uhr: Einfamilienhaus: Tiroler Weg 41, 33605 Bielefeld, Sieker | Beschreibung: Laut Wertgutachten des Sachverständigen: Ein- bis zweigeschossiges, teilunterkellertes Einfamilienwohnhaus, als Erbbaurecht bis zum 30. April 2059 | Baujahr: 1929, Grundstücksgröße: 997 m² | Wohnfläche: ca. 179 m² | Verkehrswert: 216.000 Euro | Versteigerungsort: Amtsgericht Bielefeld, Gerichtstraße 6, Ebene 0 (Saalebene), Saal: 18
3. Dienstag, 18. Oktober, 9 Uhr: Doppelhaushälfte, Einfamilienhaus, Garage: Ludwig-Lepper-Straße 14, 33604 Bielefeld | Beschreibung: Laut Gutachten des Sachverständigen: Einfamiliendoppelhaushälfte nebst angebauter Garage in Bielefeld-Mitte, zweigeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss, voll unterkellert, Duschbad + Schlafzi. im DG (als Bodenraum ausgewiesen) offensichtlich ohne Genehmigung errichtet | Genehmigte Gesamtwohnfläche: rd. 135 m² | Baujahr 1934 | Diverse Mängel | Verkehrswert 610.000 Euro | Versteigerungsort: Landgericht Bielefeld, Niederwall 71, 33602 Bielefeld, Ebene 2 (altes Landgericht), Saal 44
4. Dienstag, 18. Oktober, 11 Uhr: Dreifamilienhaus: Stieghorster Straße 32, 33605 Bielefeld | Beschreibung: teilunterkellertes, eingeschossiges Dreifamilienwohnhaus mit ausgebautem Dachgeschoss, erbaut mit einer Wohnfläche von ca. 170 m² | Baujahr 1903 | Verkehrswert: 200.000 Euro | Versteigerungsort: Landgericht Bielefeld, Niederwall 71, 33602 Bielefeld, Ebene 2 (altes Landgericht), Saal 44
Weitere Infos und Downloads - auch zu einer weiteren zu versteigernden Wohnung sowie einer separaten Garage - gibt es hier.
Entwicklung auf Bielefelds Immobilienmarkt
Wie berichtet geraten Bauherren in ganz OWL in die Zwickmühle - das gilt für Privatleute, die ihren Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen wollen ebenso wie für Investoren, die im größeren Stil den Bau neuer Wohnhäuser realisieren wollen. Auf der einen Seite sorgt die Inflation für steigende Baukosten. Auf der anderen Seite wird auch die Finanzierung teurer, selbst wenn der Anstieg der Kreditzinsen zuletzt gebremst war.
Kredite, die Anfang 2022 noch für 1,0 Prozent Zinsen zu haben waren, „kosten" nun mehr als 3,0 Prozent. Wer für ein Bauprojekt heute 400.000 Euro leihen will, legt bei 3,0 Prozent Verzinsung und 30-jähriger Tilgung monatlich fast 400 Euro mehr auf den Tisch als für einen Kredit mit 1,0 prozentiger Verzinsung. Mehrkosten über 30 Jahre: 141.000 Euro.
"Neubaupläne, die nicht mit viel Eigenkapital durchfinanziert sind, werden zunehmend auf Eis gelegt", kommentierte jüngst der Bielefelder Immobilienmakler Michael Fredebeul die Entwicklung. Sein Unternehmen habe bereits ein eigenes Bauprojekt mit mehreren Wohnungen für den Weiterverkauf in Bielefeld vorerst zurückgestellt. "Denn es ist schwer absehbar, wohin die Preise sich entwickeln", so Fredebeul.
Besonderes Gewicht habe die Energiekrise, die den gesamten Wohnungsmarkt berührt. Hinzu kommt der Mangel an Handwerkern und die Knappheit an Baumaterialien: Beides treibt die Kosten aktuell in die Höhe und macht außrdem eine exakte finanzielle und zeitliche Kalkulation für die Beteiligten fast unmöglich.
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