RegionRentner (82) verliert bei Bielefeld-Besuch sein Auto: Wer kann helfen?

Weil seine Schwester in Bethel in der Klinik liegt, fährt Erich Sorge hunderte Kilometer. In Sennestadt stellt er seinen Wagen ab und vergisst den Standort.

Simon Schulz

Er fuhr von Baden-Württemberg 550 Kilometer bis nach Bielefeld - in Ostwestfalen vergisst er dann den Abstellort seines Wagens. - © Symbolfoto: Pixabay
Er fuhr von Baden-Württemberg 550 Kilometer bis nach Bielefeld - in Ostwestfalen vergisst er dann den Abstellort seines Wagens. © Symbolfoto: Pixabay

Bielefeld. Das gibt es doch gar nicht: Schon wieder vergisst ein Renter, wo er in Bielefeld sein Auto geparkt hat. Dieses Mal stammt der Autobesitzer allerdings nicht von hier, sondern hat wegen eines Krankenbesuchs bei seiner geliebten Schwester einen weiten Weg auf sich genommen. Erich Sorge aus Kehl am Rhein (Baden-Württemberg) ist jetzt ohne sein Auto nach Hause zurückgekehrt. Er und seine Familie hoffen sehr, dass die Bielefelder ihnen genauso helfen können, wie kürzlich dem Bielefelder Bernd Kruppa, der nach drei Wochen dank eines aufmerksamen Taxi-Fahrers seinen Wagen zurückbekam.

Der 82-jährige Erich Sorge hatte am Montag, 15. August, mit seinem grauen Opel Corsa E mit dem Kennzeichen "OG-ER 7140" die lange Strecke nach Bielefeld zurückgelegt. Er wollte seine Schwester im Krankenhaus besuchen. Sie wohnt in Bielefeld-Sennestadt, liegt derzeit im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB). Dort wollte Sorge, der unter Demenzanfällen leidet, sie besuchen. Doch dazu kam es erst auf Umwegen - und jetzt ist sein Wagen verschwunden.

Von Kehl am Rhein aus fuhr er 550 Kilometer in Richtung Norden. In Bielefeld angekommen, stellte er sein Auto in Sennestadt ab und wurde dort am Montagnachmittag von einer Polizeistreife an der Industriestraße am Marktkauf aufgegriffen. Woran er sich zuletzt erinnert ist, dass er in einer Sparkasse Geld abhoben hat. Ein Lastwagen-Fahrer hatte die Polizei gerufen, da ihm der verwirrte Mann aufgefallen war. Die Polizei brachte den 82-Jährigen daraufhin ins EvKB. So berichtet es der Sohn des Rentners, Christian Stark, der in Landshut (Bayern) wohnt.

1.500 Kilometer zurück - ohne Geld, Schlüssel und Handy

Christian Stark holte seinen verwirrten Vater aus Ostwestfalen mit dem Wagen ab. "Wir sind an dem Tag 1.500 Kilometer gefahren - erst zu meinem Vater nach Baden-Württemberg und dann gemeinsam zu mir nach Bayern", erinnert sich Stark am Telefon.

Bei diesem Fall geht es um mehr als nur ein verschwundenes Auto: Auch persönliche Papiere, Schlüssel und das Handy des Rentners sind noch im Wagen deponiert. Eine erste intensive Suche der Familie nach dem Opel war am Montag erfolglos verlaufen. "Es gibt so viele graue Autos in Bielefeld, das glaubt man kaum", erzählt Stark. Die Eltern von Erich Sorge kommen aus Bielefeld, beruflich zog der Ex-Bielefelder nach Baden-Württemberg - seine Schwester lebt bis heute in Sennestadt, verließ die Heimat nicht.

Das ist auffällig an dem Auto

Stark wandte sich telefonisch an die Lokalredaktion, weil bereits vor wenigen Wochen über einen ähnlichen Fall berichtet worden war. Damals hatte Rentner Bernd Kruppa (79) den Stellplatz seines Wagens nach einem Besuch im Klösterchen vergessen. Durch die Hilfe vieler Leserinnen und Leser konnte der schwarze VW Golf in der Nähe des Finanzamtes wiedergefunden werden.

Darauf hoffen jetzt auch Christian Stark und sein Vater Erich Sorge. "Der Corsa ist immer noch 8.000 oder 10.000 Euro wert. Mein Vater bekommt nur eine kleine Rente", erzählt sein Sohn. Versicherung und Polizei sind in diesem Fall machtlos - der Wagen wurde schließlich nicht als gestohlen gemeldet.

Auffälliges Merkmal an dem Wagen: Am Rückspiegel hängt ein Engel, an der rechten Sonnenblende ist eine weiße FFP2-Maske angebracht. Zudem findet sich auf dem Armaturenbrett ebenfalls einen Engel in Form eines Aufklebers.

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