Das Tief Emmelinde hat Teile von Nordrhein-Westfalen schwer getroffen. Mit am schlimmsten traf es Paderborn. Dort wurden laut Polizei 43 Personen verletzt. 30 Menschen wurden auch am Abend noch in Paderborner Krankenhäusern behandelt. 13 Personen sind schwerer verletzt. Ein Polizist wurde im Einsatz von einer Windböe erfasst und mehrere Meter durch die Luft gewirbelt. Eine Frau musste in eine Klinik nach Bielefeld verlegt werden, sie schwebte am Samstagmorgen noch immer in Lebensgefahr.
Sowohl in Paderborn als auch im etwa 35 Kilometer entfernten Lippstadt richteten Tornados schwere Verwüstungen an, die Polizei sprach von einer "Schneise der Verwüstung". Der Deutsche Wetterdienst bestätigte die Sichtungen am Samstagmorgen. Außerdem sei ein Tornado durch den Höxteraner Stadtteil Lütmarsen gezogen. Ein solcher kann laut DWD entstehen, wenn starke Temperaturgegensätze herrschen und Luft aufsteigt bzw. gehoben wird.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst machte sich am Samstagnachmittag vor Ort ein Bild der Lage.
Die Schäden waren am Abend noch nicht komplett überschaubar, allein in Paderborn spricht die Polizei von "Millionenschäden". Die Polizei sei zu mehr als 200 Einsätzen ausgerückt. Straßen wurden überschwemmt, Bäume knickten ab und begruben Autos unter sich, Dächer wurden abgedeckt oder ganze Fassaden abgerissen. Userin @nastjax02 sendete der Redaktion dieses Video, das die Lage während des Unwetters am SB-Markt in Paderborn zeigen soll:
Am Samstag liefen seit dem frühen Morgen die Aufräumarbeiten weiter. Dabei sei weiter große Vorsicht geboten: Es bestehe Gefahr durch lose Dachziegel sowie instabile Bäume und Äste, wie die Stadt Paderborn und der Kreis Soest warnten. „Noch immer gilt der dringende Appell an die Bewohner in den Schadensgebieten, zur eigenen Sicherheit in den Häusern zu bleiben", teilte die Polizei in Paderborn mit.
Auch im Kreis Höxter richtete das Unwetter schwere Schäden an, entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab. In Bielefeld wurden während des Unwetters einige Straßen überschwemmt. Für mehrere Feuerwehreinsätze sorgten auch im Kreis Herford vor allem Regenmassen, aber auch abgedeckte Dächer. Im Kreis Gütersloh rückten Retter vor allem zu überfluteten Kellern aus.
Das Tief zog am Abend nach Osten ab - und sorgte in anderen Teilen Deutschlands für Schäden. Beim Unwetter in Rheinland-Pfalz starb ein Mann in einem unter Wasser stehenden Keller. Der 38-Jährige erlitt beim Betreten des Kellers einen Stromschlag. In Mittelfranken in Bayern wurden 14 Menschen beim Einsturz einer Holzhütte verletzt, darunter mehrere Kinder.
Am Samstag entspannte sich das Wetter deutlich: In Ostwestfalen-Lippe ist es wechselnd bewölkt.
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