Kreis Gütersloh"Geboren, um zu schlachten" - Satiriker Böhmermann grillt Tönnies

Angegrillt: Jan Böhmermann hat sich in seiner Satire-Show "ZDF Magazin Royale" zum Auftakt der Grill-Saison Clemens Tönnies und dessen Schlachtfabrik vorgeknöpft.

Irja Most

Dem Schlachtkonzern Tönnies widmete Satiriker Jan Böhmermann zum Auftakt der Grill-Saison jüngst seine Sendung. - © Screenshot ZDF
Dem Schlachtkonzern Tönnies widmete Satiriker Jan Böhmermann zum Auftakt der Grill-Saison jüngst seine Sendung. © Screenshot ZDF

Kreis Gütersloh/Mainz. Passend zur neuen Angrill-Saison widmet sich Comedian Jan Böhmermann in seiner jüngsten Ausgabe der Show „ZDF Magazin Royale" in epischer Breite einem prominenten Unternehmer aus dem Kreis Gütersloh. Kein Geringerer als Clemens Tönnies und seine Giga-Schlachtfabrik in Rheda-Wiedenbrück sind Zielscheibe von Böhmermanns bissigem Spott.

„Fleisch und Wurst essen ist für mich ein Lebensgefühl, das ist Leichtigkeit", schwärmt Böhmermann ironisch zum Einstieg, während Szenen aus Kochsendungen mit ihm eingeblendet werden, die Fleisch in all seiner Vielfalt präsentieren, und Böhmermann seinen Tischgrill auf dem Moderatorenpult mit Allerlei Grillfleisch – was sonst – nebenbei bestückt. Vegetarier mutieren - oops - in einem kleinen Versprecher zu Losern. Denn was könne man denn bitte schön gegen einen schönen Grillabend haben? Deutschland sei schließlich eine Fleisch-Nation, Bedenken kämen erst an zweiter Stelle zur Herkunft des Fleisches, kritisiert der Satiriker.

Tönnies: Erste Schlachtung als Teenager

Mit dem Stichwort Herkunft des Fleisches hat die Sendung dann auch ihr Kernthema gefunden: Deutschlands und Europas größten industriellen Fleischproduzenten Tönnies. Allein 25.000 Schweine würden in Rheda-Wiedenbrück täglich und 70.000 Schweine an 39 Standorten europaweit pro Tag geschlachtet, führt Böhmermann die Dimension der Fleischproduktion aus.

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Im Fokus der satirischen Kritik steht Schlachtfabrikinhaber Clemens Tönnies persönlich, der dazu jede Menge Stoff liefert mit zahlreichen TV-Auftritten und medialen Gesangs-Showeinlagen. Dazu zählen Aussagen in Interviews wie: Mit zwölf oder dreizehn Jahren habe er seine erste Schlachtung durchgeführt. Oder er besitze eine kleine Privatmetzgerei, wo er Hausschlachtungen mit Freunden im kleinen Kreis zelebriere. Oder es gibt Szenen zu sehen, die ihn in großer Feierrunde singend zeigen, in denen er „Ich mach mein Ding" von Udo Lindenberg oder frei nach Opus: „Fleisch ist Fleisch" zum besten gibt.

Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich nach Genuss der Satire-Sendung nun fragen, wo ihr Fleisch im Supermarkt herkommt, erhalten Hilfe vom Staat. Denn auf der Verpackung findet sich eine gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung sowie eine Datenbank im Internet, wo alle Angaben zur Herkunft nachgeschaut werden können.

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