WertherErste Demo nach Corona-Ausbruch: Fridays for Future kämpft wieder fürs Klima

Aktivisten der Fridays-for-Future-Bewegung haben Freitag in Werther für den Klimaschutz demonstriert. Sie rufen: „Leute lasst das Auto stehen, ihr könnt auch das Fahrrad nehmen“.

Ekkehard Hufendiek

Etwa 30 Demonstranten haben sich am Freitag in Werther versammelt und marschierten gemeinsam zum Rathaus - © Ekkehard Hufendiek
Etwa 30 Demonstranten haben sich am Freitag in Werther versammelt und marschierten gemeinsam zum Rathaus © Ekkehard Hufendiek

Werther. Auf ihrem Flyer warnt ein schmelzender Erdball vor fortschreitender Klimaerwärmung. Die Fridays-For-Future-Aktivisten wollen Politik und Gesellschaft zum Handeln bewegen. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", ruft Tobias Rüter in sein Megafon. Er ist neben Fynn Horstmannshoff, Nina Steinkühler, Linus Steinkühler und Anja Sahrhage einer der Organisatoren der Kundgebung.

Die Demonstranten marschieren vom Platz vor dem Gemeindehaus über die Ravensberger Straße bis zum Rathaus. Dabei skandieren sie im Chor, schwenken grüne Flaggen mit dem Symbol ihrer Bewegung und halten Plakate mit markanten Forderungen oder flotten Sinnsprüchen über ihre Köpfe. Auf einem heißt es schlicht „Kohle stoppen", auf einem anderen steht „Ohne Wald werden wir nicht alt", und ein drittes klagt an: „Ihr habt kein Recht, unsere Umwelt zu zerstören".

Rüter hat die Demonstration ordnungsgemäß bei der Stadt angemeldet. Gerechnet hat er dabei mit etwa 100 bis 150 Klimaschützern. Gekommen sind 30. Vermutlich hält viele die Coronakrise vom Demonstrieren ab. SPD-Bürgermeisterkandidat Veith Lemmen ist der einzige prominente Lokalpolitiker, der mitdemonstriert. Neben den Klimaschützern sorgen vier Frauen vom Ordnungsamt und zwei Polizisten für die Einhaltung der Coronaschutzverordnungen und den geregelten Ablauf der Demonstration. Viel zu tun haben sie nicht. Es geht friedlich zu.

Teilnehmer werden aufgefordert, Masken zu tragen

Zuvor hat Rüter die Teilnehmer über sein Megafon aufgefordert, Masken zu tragen und die Abstände einzuhalten. Er schreitet rückwärts voran, um die Demonstrierenden im Blick zu behalten und ihnen den Text für das gemeinsame Rufen vorzugeben. Anja Sahrhage zieht neben ihm einen Bollerwagen mit einem Verstärker über Werthers Rumpelpflaster. Auf der Ravensberger Straße verursachen die Klimaschützer einen kleinen Rückstau. Doch selbst der ist nicht lang. Nach kaum einer Dreiviertelstunde hat der Demonstrationszug das Rathaus erreicht. Einmal fragt Rüter die Aktivisten auf Englisch, wann die Forderungen umgesetzt werden sollen. Darauf antworten die: „Now" (Jetzt).

Laut der Fridays for Future-Bewegung im Altkreis Halle ist die Bewältigung der Klimakrise die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist. „Trotz dieser Dimension wird viel zu wenig für die Bekämpfung der irreversiblen Schäden an unserem Planeten getan", sagt Tobias Rüter. FFF fordert von der Politik „die Berücksichtigung wissenschaftlicher Fakten" und „die Einhaltung des im Pariser Klimaabkommen festgelegten 1,5-Grad-Zieles".

Kommentare

Um Ihren Kommentar abzusenden, melden Sie sich bitte an.
Sollten Sie noch keinen Zugang besitzen, können Sie sich hier registrieren.

Mit dem Absenden des Kommentars erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion an.