WertherBaugebiet Blotenberg: SPD, UWG und FDP kritisieren die CDU

SPD, UWG und FDP wollen das Vorhaben im vollen Umfang vorantreiben. Die CDU wird für ihren kreativen Umgang mit Zahlen kritisiert

Detlef Hans Serowy

Der Streit geht weiter: SPD, UWG und FDP sprechen sich klar für das Baugebiet Blotenberg aus. - © Anja Hanneforth
Der Streit geht weiter: SPD, UWG und FDP sprechen sich klar für das Baugebiet Blotenberg aus. © Anja Hanneforth

Werther. „Wir ziehen das jetzt durch", sagt Uwe Gehring – Georg Hartl und Jan-Holm Sussieck nicken zustimmend. Die Rede ist vom Baugebiet Blotenberg und die drei Kommunalpolitiker haben Redebedarf. Grund dafür sind die jüngsten öffentlichen Wortmeldungen der CDU Werther in Sachen Haushalt und Blotenberg.

Die Christdemokraten hatten sich beim Kämmerer Rainer Demoliner das Zahlenwerk erläutern lassen und waren anschließend an die Öffentlichkeit gegangen. „Wir haben uns das jetzt ganz genau angesehen und können die Ergebnisse der CDU nicht nachvollziehen", erklärt Georg Hartl. Im Gegenteil sei man zu völlig anderen Ergebnissen gekommen, so der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende. Einen sehr kreativen Umgang mit den Zahlen hält Uwe Gehring den Christdemokraten vor. Die Kosten für das Baugebiet Blotenberg seien künstlich hochgerechnet und sehr großzügig gerundet worden, so der UWG-Fraktionsvorsitzende.

„Bei marktüblichen Preisen machen wirda kein Minus"

Man könne doch die eine Million Euro für Entwässerung nicht voll den Gesamtkosten zurechnen, kritisiert Gehring. „Diese Kosten werden abgeschrieben und über die Gebühren wieder zurückgeführt." Ziehe man die Million Euro von den 5,3 Millionen Euro Kosten ab, die die CDU genannt habe, dann blieben noch 4,3 Millionen Euro übrig. „Wir können dort insgesamt 34.000 Quadratmeter Baufläche verkaufen und bei marktüblichen Preisen machen wir kein Minus."

„Im Gegenteil", sagt Georg Hartl. Da bleibe sogar noch Geld übrig, mit dem man womöglich Projekte wie Mehrgenerationenwohnen oder sozialen Wohnungsbau anschieben könne. „Rechnet man die Kosten natürlich nur auf den ersten Abschnitt des Baugebietes Blotenberg um, dann sieht es völlig anders aus", räumt der Sozialdemokrat ein. Das sieht auch Jan-Holm Sussieck so.

"Nachfrage nach Grundstücken in Werther wird eher steigen"

„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir den ersten Teil des Baugebietes in kürzester Zeit vermarktet haben und dann den zweiten Teil entwickeln werden", betont Georg Hartl. Er verweist auf Baugebiete in Nachbarkommunen, die auch in weniger attraktiver Lage eine starke Nachfrage ausgelöst hätten. „Die Uni und die FH Bielefeld expandieren, die Nachfrage nach Grundstücken in Werther wird eher steigen", ist sich Hartl mit seinen Gesprächspartnern einig.

Uwe Gehring verweist auf die sehr lange Planungszeit und beklagt, dass durch den Zeitverzug hohe Kosten entstanden seien. „Wie viele Menschen sind nicht nach Werther gezogen, die das gern getan hätten, und wie viele Menschen sind weggezogen?", fragt sich der UWG-Ratsherr. Das habe die Stadt viel Steuergeld, viel Kaufkraft und viel Leben gekostet und sei ein Unding.

Jetzt wird nach dem Willen von SPD, UWG und FDP Schwung in die Sache kommen. Spätestens im März soll es zum Aufstellungsbeschluss für das Baugebiet Blotenberg und dann auch zur Abstimmung über den Haushalt kommen. „Wir brauchen da sichtbare Fortschritte", fordert Uwe Gehring. Die CDU habe so getan, als könne sie Bedingungen für die Verabschiedung des Haushalts stellen. „Die braucht man dafür nicht", kommentiert Georg Hartl trocken.