Hungrige HaustiereHilfe für Hunde und Katzen: Versmolderin unterstützt Bielefelder Tiertisch

Angesichts steigender Lebenshaltungskosten können sich immer mehr Menschen das Futter für ihr Haustier nicht mehr leisten. "Tafeln für Tiere" sind stark nachgefragt. Dafür braucht es Spenden.

Tasja Klusmeyer

Auch Tierfutter ist teurer geworden. Viele Bedürftige sorgen sich, dass sie ihr Haustier nicht mehr versorgen können. In solchen Fällen kann der Gang zu einer "Tafel für Tiere" eine Lösung sein. - © Symbolfoto Pixabay
Auch Tierfutter ist teurer geworden. Viele Bedürftige sorgen sich, dass sie ihr Haustier nicht mehr versorgen können. In solchen Fällen kann der Gang zu einer "Tafel für Tiere" eine Lösung sein. © Symbolfoto Pixabay

Versmold. Inflation und Energiekrise bringen viele Menschen ans finanzielle Limit. Besonders hart trifft es jene, die ohnehin schon wenig Einkommen haben. Das spürt momentan auch der Bielefelder Tiertisch, ein Verein, der es sich vor mehr als 13 Jahren zur Aufgabe gemacht hat, bedürftige Haustierbesitzer zu unterstützen. "Damit möchten wir verhindern, dass die Tiere abgegeben werden müssen oder gar ausgesetzt werden", beschreiben die Initiatoren ihre Beweggründe. Corinna Vahlkamp aus Versmold möchte dabei helfen und hat im vergangenen Jahr eine Sammelstelle vor Ort eingerichtet.

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Die Geschäftsfrau hat ein Herz für Tiere und war viele Jahre lang selbst Hundebesitzerin. Vor einiger Zeit las sie über Tiertafel-Projekte in größeren Städten und machte sich schlau, ob es Ähnliches auch in der Umgebung gibt. "Da bin ich auf Bielefeld gestoßen", schildert Corinna Vahlkamp. Inzwischen hat sie von weiteren Futterausgabestellen in der Region gelesen. "Ich habe den Eindruck, dass es immer mehr werden."

Mehr geworden ist auf jeden Fall der Bedarf. Der Bielefelder Tiertisch ist längst an seine Grenze gekommen und kann die Nachfrage kaum mehr bedienen. Mit einem Aufruf, Futter zu spenden, ist der Verein im Herbst an die Öffentlichkeit gegangen. Der Tiertisch Bielefeld e. V. möchte, so schreibt er auf seiner Internetseite, gewährleisten, dass die Tiere eine artgerechte Haltung und Ernährung erfahren. "Auch wenn ihre Halter momentan finanziell nicht dazu in der Lage sind." Denn oftmals seien die Tiere "der letzte und einzige Halt, den die Menschen in einer Notlage noch haben".

Zusammenarbeit mit Tierheimen

Auch Katzenbesitzer finden beim Bielefelder Tiertisch Unterstützung, genauso wie Menschen, die Kleintiere halten. - © Symbolfoto Pixabay
Auch Katzenbesitzer finden beim Bielefelder Tiertisch Unterstützung, genauso wie Menschen, die Kleintiere halten. (© Symbolfoto Pixabay)

Gegen ein geringes Entgelt bekommen Bedürftige vornehmlich Futter, aber auch Haustierzubehör; die Bedürftigkeit wird - ähnlich wie bei den Lebensmittel-Tafeln, zuvor geprüft. Spenden an den Verein werden für Tierfutter und für die angemieteten Räumlichkeiten ausgegeben. Das Team ist ehrenamtlich tätig. Ein geringes Entgelt ist deshalb notwendig, weil immer wieder auch Tierfutter dazugekauft werden müsse, um den großen Bedarf zu decken.

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Corinna Vahlkamp berichtet von etwa 1.000 Haustieren, die versorgt werden. In der Adventszeit machte die Versmolderin auf ihre Sammelstelle an der Berliner Straße 15 aufmerksam. Dem Aufruf sind viele Tierfreunde gefolgt. "Jetzt ist es etwas ins Stocken geraten", sagt die Geschäftsfrau. Es habe sich keinesfalls um eine Aktion nur zur Weihnachtszeit gehandelt. Corinna Vahlkamp will die Arbeit des Vereins kontinuierlich unterstützen. Immer zu den Öffnungszeiten von Computer Vahlkamp können Futtermittel für Hunde, Katzen und Kleintiere, aber auch Tierbedarf wie Körbchen abgegeben werden. Regelmäßig holt der Verein die Spenden in Versmold ab.

"Es wird nichts weggeworfen", betont Corinna Vahlkamp. Der Verein arbeite mit dem Bielefelder Tierschutzverein zusammen. Sollten Utensilien keine Verwendung bei den Kunden des Tiertisches finden, gehen die Spenden zum Tierheim oder bei Bedarf auch nach Rumänien. Die Smeura gilt als größtes Tierheim der Welt und ist auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen, um die vielen Vierbeiner versorgen zu können.

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