Rückblick 2022Hier fließen Millionen: Einige Bauprojekte in Versmold erhitzen die Gemüter

An vielen Stellen der Stadt wird gebaut. Ein Großprojekt ist nach vier Jahren abgeschlossen, für ein wichtiges Vorhaben sind die Weichen gestellt, und auf einer Baustelle läuft es überraschend gut.

Tasja Klusmeyer

Im Dezember erfolgte im Beisein der Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling (Mitte) die offizielle Freigabe der Ravensberger Straße. Damit ist die Umgestaltung der Innenstadt abgeschlossen. - © Stadt Versmold
Im Dezember erfolgte im Beisein der Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling (Mitte) die offizielle Freigabe der Ravensberger Straße. Damit ist die Umgestaltung der Innenstadt abgeschlossen. © Stadt Versmold

Versmold. Steigende Kosten, Materialknappheit und volle Auftragsbücher der Betriebe bei zunehmendem Fachkräftemangel - die Baubranche hatte 2022 viele Herausforderungen zu meistern. Die Folgen bekamen auch Versmolder Bauherren zu spüren.

Neue Schule nimmt Formen an

Da ist es fast eine Überraschung, dass Kosten und Zeitplan für eine der größten städtischen Baustellen bislang weitgehend im Plan liegen. Etwa ein halbes Jahr nach dem ersten Spatenstich konnte im Herbst Richtfest an der neuen Grundschulen in Bockhorst gefeiert werden. Gut vier Millionen Euro investiert die Stadt, um den Schulstandort zukunftsfähig zu gestalten. Gegenüber dem vorhandenen Gebäude entsteht ein Neubau.

Bürgermeister Michael Meyer-Hermann nahm Mitte September in Anwesenheit von Benjamin Finke, kommissarischer Schulleiter, und der Klassen die Maurerkelle in die Hand und ließ die Zeitkapsel in der Wand verschwinden. - © Tasja Klusmeyer, HK
Bürgermeister Michael Meyer-Hermann nahm Mitte September in Anwesenheit von Benjamin Finke, kommissarischer Schulleiter, und der Klassen die Maurerkelle in die Hand und ließ die Zeitkapsel in der Wand verschwinden. (© Tasja Klusmeyer, HK)

Zum Start des neuen Schuljahres im August 2023 sollen die Klassenräume bezogen werden können. Ein ambitionierter Zeitplan - im Rathaus ist man nach wie vor optimistisch, dieses Ziel halten zu können.

Verkehr in der Innenstadt rollt wieder

Die Dauerbaustelle Innenstadt ist geschafft. Vier Jahre lang wurden die Straßen und zentralen Plätze im Zentrum umgestaltet; immer wieder gab es Verzögerungen und Kostensteigerungen. Der letzte Abschnitt, die Ravensberger Straße, ist seit November wieder für den Verkehr freigegeben. Die Erleichterung bei vielen Anwohnern und Gewerbetreibenden ist groß, dass es nun keine Einschränkungen mehr gibt.

Ein Detail wurde im Herbst intensiv und kontrovers diskutiert: das Parkplatzangebot an der Münsterstraße. Die Mehrheit im Stadtrat ist dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, zwei Pflanzbeete und damit einen Baum zugunsten von größeren Parklücken aufzugeben. Umgesetzt aber ist dies noch nicht. Spätestens wenn 2023 die Arbeiten ausgeführt werden, werden vermutlich erneut die Gegner dieses Beschlusses die Köpfe schütteln.

Sportplatz-Pläne bieten Zündstoff

Sehr konträre Auffassungen gibt es auch in der Diskussion um einen neuen Sportplatz in Peckeloh - sowohl in der Politik als auch im Ortsteil. Verschiedene Varianten für Neubau oder Ertüchtigung hatte die Stadt ins Spiel gebracht. Auf der einen Seite formierten sich Anwohner, auf der anderen Seite vertrat der SC Peckeloh eine klare Haltung: Er wird nur die neue Sportstätte am Wiedenfeld finanziell unterstützen.

Im September stimmte schließlich die Mehrheit der Politik für den neuen Standort. 4,2 Millionen Euro hat die Stadt dafür eingeplant; weitere 1,7 Millionen Euro muss der Verein durch Eigenleistung und Sponsoring stemmen. Bevor der erste Spatenstich auf den Acker getätigt werden kann, muss das Bauleitverfahren 2023 zum Abschluss gebracht werden. Die Debatte wird weitergehen.

In drei Neubaugebieten geht es voran

Im Oktober wurde der erste Spatenstich für das Baugebiet an der Niedernstraße in Oesterweg getätigt. Im Frühjahr sollen dort die Bauherren loslegen können. - © Marc Uthmann
Im Oktober wurde der erste Spatenstich für das Baugebiet an der Niedernstraße in Oesterweg getätigt. Im Frühjahr sollen dort die Bauherren loslegen können. (© Marc Uthmann)

In drei Neubaugebieten konnten 2022 wichtige Etappenziele erreicht werden. Am weitesten fortgeschritten ist die neue Siedlung in Oesterweg: Mitte Oktober wurde an der Niedernstraße der erste Spatenstich für die Erschließung getätigt; im Frühjahr sollen die Bauherren loslegen können.

Vorbereitende Arbeiten für das Baugebiet südlich der Sandbreede am Stadtrand von Versmold sind ebenso erfolgt. Hier wurde die Kleingartenanlage entfernt, um von der Bielefelder Straße aus ausreichend Platz für die Erschließung zu haben. Bauland entwickelt die Stadt zudem in Loxten. Die Pläne stehen soweit. Die 20 Grundstücke dort sollen im ersten Quartal 2023 in die Vermarktung gehen.

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