Rückblick 2022Damit machten Versmolds Geschäftswelt und Gastronomie Schlagzeilen

An einigen Traditionsadressen sind in den vergangenen zwölf Monaten die Lichter ausgegangen. Große Veränderungen und kleine Überraschungen prägen ebenso das Jahr. Das sind die Top-Nachrichten.

Tasja Klusmeyer

Die neue Außenterrasse muss verkleinert werden. Ob dort jemals Gäste bewirtet werden, steht in den Sternen. Das Los Amigos schließt zum Jahresende. - © Andre Schneider
Die neue Außenterrasse muss verkleinert werden. Ob dort jemals Gäste bewirtet werden, steht in den Sternen. Das Los Amigos schließt zum Jahresende. © Andre Schneider

Versmold. Im Jahr 2022 hieß es, von vielen Traditionen Abschied zu nehmen. Nicht mehr dort einzukaufen, wo man es jahrzehntelang gewohnt war. Nicht mehr dort Essen zu gehen, wo man sich über Jahre gerne traf. Auf der anderen Seite wagten einige in der Stadt Neues.

Rewe geht, Rossmann kommt

Eine der größten Veränderungen spielte sich im Stadtkern ab. Der Rewe-Markt schloss im September an der Wiesenstraße endgültig seine Türen, der Umbau für den Drogeriemarkt Rossmann läuft seitdem. Der bisherige Rewe-Inhaber musste sich eine neue Aufgabe suchen und fand sie als Betreiber des modernisierten Combi an der Kämpenstraße. Der Neustart verlief nicht unbedingt so, wie es sich Kevin Rädel vorgestellt hat.

Die Rewe-Fahnen hängen seit Spätsommer nicht mehr. Drinnen läuft zurzeit der Umbau für Rossmann. - © Tasja Klusmeyer, HK
Die Rewe-Fahnen hängen seit Spätsommer nicht mehr. Drinnen läuft zurzeit der Umbau für Rossmann. (© Tasja Klusmeyer, HK)

Derweil ist für die Immobilie des heutigen Rossmann an der Berliner Straße noch keine Nachnutzung in Sicht. Und auch andere Ladenlokale in diesem Bereich der Innenstadt leiden unter (baldigem) Leerstand.

Mehrere Schließungen und Eröffnungen

Im April schloss der Bioladen Kornblume, zum Jahresende verabschiedet sich an der Berliner Straße das Blumengeschäft "Der Holländer" aus Versmold. Außerhalb der Kernstadt gibt es weitere Schließungen: Elke Henkefend hört mit ihrer "Vier Jahreszeiten Floristik" auf, Karina Knemeyer mit ihrem Geschäft für skandinavische Dekorationen "My home and more". Beide Inhaberinnen haben ganz unterschiedliche Gründe dafür.

Die guten Nachrichten: Die frühere Commerzbank wird seit dem Frühjahr vom Deutschen Roten Kreuz genutzt und erst vor kurzem hat Kira Thiehoff an der Münsterstraße 9 (ehemals Ballerina) ein Kosmetikstudio eröffnet. Für einen anderen bekannten Standort in der Innenstadt wurde die Nachfolge gesichert: Zu Jahresbeginn gab Günter Queisser bekannt, in seinem Lottogeschäft kürzertreten zu wollen. Es geht in Familienhand weiter.

Abschied vom Tante-Emma-Laden

Eine Nachfolge hat es an anderer Stelle nicht gegeben. Einen sehr schmerzhaften Verlust mussten deshalb im Frühjahr die Oesterwegerinnen und Oesterweg verkraften. Der alteingesessene Lebensmittelladen Margenau schloss für immer seine Türen. Damit endete ein Stück Dorfgeschichte.

Der Tante-Emma-Laden Margenau in Oesterweg ist seit Frühjahr geschlossen. Der Abschied giel Erika Westmeier (v. l.), Chefin Ilse Ellerbeck, Ulla Schickhaus und Marlies Radke nicht leicht. - © Silke Derkum-Homburg, HK
Der Tante-Emma-Laden Margenau in Oesterweg ist seit Frühjahr geschlossen. Der Abschied giel Erika Westmeier (v. l.), Chefin Ilse Ellerbeck, Ulla Schickhaus und Marlies Radke nicht leicht. (© Silke Derkum-Homburg, HK)

Einst war das prägnante Gebäude an der Ortsdurchfahrt mit Bäckerei, Gastwirtschaft und Saal das Herzstück im Ortsteil. Zuletzt gab es den Tante-Emma-Laden - einer der seltenen seiner Art in der Umgebung. Seit einem Dreivierteljahr ist nun auch damit Schluss.

Stress an einer Traditionsadresse

Für besonders großen Unmut sorgte ab Sommer Gastronom Gezim Bardosana, besser bekannt als Jimmy Banks. Der neue Pächter des spanischen Restaurants Los Amigos - eine Traditionsadresse in der Stadt - ließ eine erhöhte Außenterrasse an der Münsterstraße errichten - obwohl er keine Baugenehmigung dafür hatte. Verwaltung und Politik passte das überhaupt nicht.

Die Vorgabe aus dem Rathaus: Das Konstrukt muss in Teilen zurückgebaut werden, um genehmigungsfähig zu werden. Sonst droht der Komplettabriss. Gerade schien man sich einig - da verkündete der Betreiber, die Gastronomie schließen zu wollen.

Wieder Hotelzimmer in der Innenstadt

Ohne öffentlichen Disput zog sich Gastronom Frank Andernacht im Sommer aus Versmold zurück. Nur kurze Zeit hatte er die Parklounge am Tennispark betrieben - die Gründe für das Aus waren vielfältig.

Ein neues Projekt startete Familie Wiltmann. Die Betreiber des Biergartens Oase eröffneten Ostern das Gästehaus neben dem einstigen Altstadthotel. Damit gibt es in der Versmolder Innenstadt wieder Übernachtungsmöglichkeiten. Für das Areal nebenan wurden derweil die Pläne konkretisiert: Investor Tobias Nagel entwickelt dort ein modernes Wohnquartier. Ähnliche Pläne bestehen für die Grundstücke des ehemalige Gemeindezentrums und des Gasthauses Froböse, wie im September öffentlich wurde. 2023 bleibt es also spannend.

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