SteinhagenTausende Senioren sollen ins Impfzentrum - wie kommen sie da hin?

Impfberechtigt sind zunächst alle, die 80 Jahre oder älter sind. In Steinhagen sind das 1.500 Personen. Die FDP schlägt vor, dass die Gemeinde für nicht mobile Senioren Fahrdienste mit Ehrenamtlichen organisiert.

Frank Jasper

Probedurchlauf im Impfzentrum für den Kreis Gütersloh, das knapp 20 Minuten Autofahrt von Steinhagen entfernt liegt. Leon Brinkrolf lässt sich von Sophie Ottemeier vom Wartebereich in den nächsten Raum schieben. - © Foto: Kreis Gütersloh
Probedurchlauf im Impfzentrum für den Kreis Gütersloh, das knapp 20 Minuten Autofahrt von Steinhagen entfernt liegt. Leon Brinkrolf lässt sich von Sophie Ottemeier vom Wartebereich in den nächsten Raum schieben. © Foto: Kreis Gütersloh

Steinhagen. Die Steinhagener FDP schlägt vor, dass die Gemeindeverwaltung für nicht mobile Senioren  Fahrgelegenheiten zum Impfzentrum in Gütersloh organisiert und hat einen entsprechenden Antrag vorgelegt. Darin heißt es unter anderem: „Auch wenn diese Menschen generell noch recht selbständig sind, sind doch einige von ihnen nicht mehr so mobil, dass sie zum Impfzentrum fahren können. Auch können nicht alle auf Verwandte oder Bekannte zurückgreifen, die sie fahren könnten."

Die Gemeindeverwaltung soll darum eine Schaltstelle für die Vermittlung von Fahrgelegenheiten einrichtet, um Angebot und Nachfrage zu koordinieren. FDP-Fraktionsvorsitzende Silke Wehmeier ist überzeugt: „Es gibt viele Freiwillige in unserer Gemeinde, die gerne bereit sind, einen solchen Fahrdienst zu leisten." Sobald die Impfungen über die Hausärzte vor Ort angeboten werden, könne der Dienst wieder eingestellt werden. Der FDP-Antrag wird bereits in der Sitzung des Sozialausschusses am kommenden Dienstag beraten.

FDP-Fraktionsvorsitzende Silke Wehmeier - © FDP
FDP-Fraktionsvorsitzende Silke Wehmeier (© FDP)

In Steinhagen leben laut Bürgermeisterin Sarah Süß rund 1.500 Menschen, die 80 Jahre und älter sind. Sie werden voraussichtlich vom 18. Januar angeschrieben und über ihre Impfberechtigung informiert. Davon haben allerdings diejenigen, die im Altenheim leben, bereits ein Impfangebot erhalten und wurden zum Teil schon geimpft.

Den FDP-Vorschlag begrüßt die Bürgermeisterin in einer ersten Reaktion. „Das wäre grundsätzlich eine gute Sache. Ich bin auch ganz optimistisch, dass wir in Steinhagen Leute finden würden, die sich dafür zur Verfügung stellen. Zumal wir in allen Belangen ein hohes ehrenamtliches Engagement in der Bevölkerung haben." Möglicherweise könnte man auch einen Jugendlichen, der gerade seinen Bundesfreiwilligendienst bei der Gemeinde absolviert, in so ein Projekt einbinden.

Sozialausschuss berät FDP-Antrag

Findet sich eine politische Mehrheit für den Antrag in der Sitzung am Dienstag, müssten weitere Detailfragen geklärt werden. Ewa, ob die Gemeinde ein Fahrzeug für so einen Dienst zur Verfügung stellt, oder ob sie eine Fahrtkostenerstattung übernimmt.

Das Impfzentrum für den Kreis Gütersloh befindet sich in einem ehemalige Supermarkt der britischen Streitkräfte auf dem Kasernengelände in Gütersloh. Der Standort an der Marienfelder Straße liegt zentral in der Mitte des Kreisgebietes, was mit ein Argument für die Wahl dieses Ortes war. Mit dem Auto sind es von Steinhagen aus knapp 20 Minuten Fahrtzeit. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist allerdings von Steinhagen aus äußerst umständlich beziehungsweise nicht vorhanden.

Anmeldungen ab 25. Januar möglich

Die Terminvergabe für die Impfberechtigten erfolgt laut Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe online und telefonisch ab Montag, 25. Januar, 8 Uhr. Eine Terminvergabe vor diesem Datum findet nicht statt, es gibt auch keine Wartelisten. Die impfberechtigten Bürger können online unter www.116117.de einen Termin vereinbaren. Darüber hinaus wird eine telefonische Terminvergabe unter den kostenfreien Telefonnummern 116 117 sowie ausschließlich in Westfalen-Lippe auch unter 0800 116 117 02 möglich sein.

„Wir können nur so viele Termine vergeben, wie Impfstoff da ist – und dieser ist im Moment begrenzt. Das sollte aber nicht zu Frust oder gar Verunsicherung unter den Bürgern führen. Jeder, der möchte, wird geimpft – nur eben nicht alle auf einmal", heißt es vom Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung.

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